Auf dem Schlossberg (484m), der Bad Laasphe an der Mündung der Laasphe in die Lahn überragt, thront sonnig gelb das Schloss Wittgenstein. Der erste Bauabschnitt begann bereits im 12. Jahrhundert, als die Vorgänger der späteren Wittgensteiner Grafen hier eine Burg errichteten. Bis ins 18. Jahrhundert sollte es dauern, bis das Schloss sein heutiges Erscheinungsbild hatte, immer wieder fanden Umbauten und Erweiterungen statt.
Wegen der Lage des Schlosses Wittgenstein war von jeher die Versorgung mit Trinkwasser ein großes Problem. Es gab zwar einen Brunnen, der aber zu wenig Wasser lieferte. Findige Baumeister sorgten für Abhilfe: 1683 entstand ein Pumpwerk mit einem Röhrengraben, eine sogenannte Wasserkunst. Dieses Pumpwerk füllte ein Vorratsbecken mit Wasser aus der Lahn, das von dort aus an die Stellen weitergeleitet wurde, an denen es gebraucht wurde. 1858 ersetzte man die Wasserkunst durch eine modernere Wasserleitung. Der Ortsname Kunst Wittgenstein, ein Stadtteil Bad Laasphes, deutet aber bis heute noch auf diese technische Errungenschaft hin.
Die Dreiflügelanlage von Schloss Wittgenstein erstreckt sich über eine Länge von ungefähr 125m und wurde in mehreren Abschnitten errichtet. Überwiegend ist das Gebäude den Baustilen der Renaissance und des Barocks zuzurechnen. Der Nordflügel von Schloss Wittgenstein stammt aus dem ausgehenden 16. Jahrhunderts. In seinem Westteil wurden die Grundmauern eines quadratischen Turms ausgegraben, wobei anzunehmen ist, dass dieser der ursprünglichen Burg aus dem 12. Jahrhundert zuzuordnen ist.
An den Seiten des Nordflügels sind der Küchenflügel und der Kammerflügel zu finden. Diese ursprünglich freistehenden Gebäude wurden zu Beginn des 18. Jahrhunderts mit dem Nordflügel verbunden. Der markante viergeschossige Pavillon am Ostflügel wurde 1783 erbaut. Der Marstall von Schloss Wittgenstein stammt aus dem Jahr 1736, die übrigen Wirtschaftsgebäude sind jüngeren Datums.
Nachdem die fürstliche Familie ins Schloss Schwarzenau umgezogen war, wurde Schloss Wittgenstein Mitte der 1950er Jahre zu einer Internatsschule. Zuerst wurde eine Realschule eingerichtet, fünf Jahre später kam ein Gymnasium dazu. Erst seit 1974 werden im Schloss auch Mädchen unterrichtet. Im selben Jahr begann man auch, Schüler aus der Stadt und dem Umland in die Schulen am Schloss aufzunehmen. Heute sind die Internatsschüler sogar in der Minderheit. Schloss Wittgenstein ist heute in Privatbesitz und kann nur von außen besichtigt werden. Neben dem Schulbetrieb finden hier auch zahlreiche kulturelle Veranstaltungen statt.
Auf einem Bergkamm ungefähr einen halben Kilometer oberhalb des heutigen Schlosses Wittgenstein mit dem bezeichnenden Namen Alte Burg (553m) finden sich heute noch die Überreste einer vorgeschichtlichen Wallburg. Sie belegen, dass die Gegend schon sehr früh besiedelt war. Die Wall- und Grabenreste umschließen eine Fläche von rund 180 x 130m mit einer Toröffnung nach Westen hin. Grabungen lassen darauf schließen, dass diese Wallanlage um 100 n. Chr. zerstört wurde.
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