Der Schönbuch ist ein fast vollständig bewaldetes Gebiet südwestlich von Stuttgart. 1972 wurde sein Kerngebiet zum ersten Naturpark in Baden-Württemberg erklärt. Der höchste Punkt des Schönbuchs ist der Bromberg (583m), die zweithöchste Erhebung der Stellberg (580m) bei Herrenberg. Auch als Nummer Zwei kann man glänzen, und das tut der Stellberg seit 2018 in ganz besonderem Maße. Denn seitdem steht auf dem Stellberg der Schönbuchturm.
Der 35m hohe Schönbuchturm ist ein markanter Aussichtsturm, der auch ohne Aussicht schon beeindruckt. Wie ein großer Kelch schraubt er sich in die Höhe, gehalten von aufspreizenden Masten aus heimischem Lärchenholz. Auf 10, 20 und 30 Metern Höhe gibt es jeweils eine Aussichtsplattform. Der Blick geht weit über die Ebenen von Hecken- und Korngäu, große Teile des Schönbuchs, die Schwäbische Alb sowie den Schwarzwald. Im ersten Jahr besuchten rund 300.000 Menschen den frei zugängigen Aussichtsturm.
Wir starten unsere Runde am Parkplatz Waldfriedhof Herrenberg an der Landstraße von Herrenberg nach Holzgerlingen. Den Schönbuchturm heben wir uns für den Schluss auf und wandern auf der Urschelrainstraße ins Fischbachtal. Dem Fischbach folgen wir nun zum Sommertalweiher und weiter zur Neuen Brücke, wo der Fischbach sich mit der Lindach zum Großen Goldersbach vereint, dem rechten Quellfluss des Golderbachs.
An der Neuen Brücke halten wir uns links und folgen nun der Lindach aufwärts zur Lindachspitzhütte. Hier kreuzen wir die Alte Saufangklinge (die in die Lindach mündet) und kommen zum Kaiserstand, wo Kaiser Wilhelm II. 1893 zwei Hirsche erlegte.
Die Lindach gibt weiter die Richtung vor. Wir passieren die Bläsisklinge und kommen zur Schafwäsche. Hier verlassen wir die Lindach und folgen der Langen Klinge. Später erreichen wir die Drei-Eichen-Hütte und treffen auf den Wanderparkplatz Streitweg, wo wir wieder an die Landstraße nach Holzgerlingen kommen.
Auf der anderen Seite der Landstraße setzen wir unseren Weg fort und steigen hinauf auf den Stellberg, wo der Schönbuchturm als Highlight auf uns wartet. Ein auffälliges Designelement ist eine unterhalb der obersten Plattform aufgehängte 30 Kilo schwere Edelstahlkugel, in der sich Turmkonstruktion und umgebende Landschaft spiegeln. Die „Zeitkapsel“ wurde nach einer Idee des Künstlers Lutz Ackermann gefertigt; in ihr wurden während des Richtfests Dokumente aus der Zeit des Turmbaus abgelegt.
Vom Schönbuchturm aus gehen wir dann entlang der Landstraße zurück zum Parkplatz am Waldfriedhof. Vis-a-vis steht das Naturfreundehaus Herrenberg. Es ist derzeit allerdings wegen Renovierung und Pächterwechsel geschlossen.
Bildnachweis: Von Pjt56 [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons
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