Ein Bachlauf ist immer ein guter Weggefährte, der läuft ja nicht richtig weg, man kann ihm vertrauen, wo ein Bach ist, ist (fast immer) Leben. Die Seseke ist so ein treues Wässerchen. Sie misst fast 32km, sammelt sich bei Holtum (Werl) und mündet in Lünen in die Lippe. Fließrichtung ist von Ost nach West. Wanderer und Radfahrer auf dem Sesekeweg müssen sich allerdings arrangieren.
Von Bönen über Kamen nach Lünen hat der Lippeverband den Fuß- und Radweg angelegt und gut ausgeschildert, um die sich in den letzten Jahren wandelnde reizvolle Flusslandschaft zu erkunden. Nicht nur die, sondern auch die Werke, die im Rahmen des 2010 erfolgten Kunst-Projektes „Über Wasser gehen“, entstanden sind.
Ab 1913 wurde die Seseke begradigt und diente wie andere Flüsse im Ruhrgebiet als „Köttelbecke“, beförderte Abwässer von Industrie und Haushalten. In den 1980ern wurde das Sesekeprogramm aufgelegt, der Flusslauf gelockert, seine Enge aufgebrochen, so dass sich Ufervegetation entwickelte. Rund 500 Mio. Euro sind in den Bach geflossen.
Die Informationsstele Sesekeweg, zwischen Flierich und Lennigsen ist Start. Dann geht’s neben der Kamener Straße gen Westen, überwiegend durch die Feldflure. Nach rund 4,2km sind wir beim Regenrückhaltebecken Seseke. Wir kommen an einem Andachtsplatz vorbei, die am Rand der ehemaligen Zeche Königsborn Schachtanlage 3/4 steht.
Wir kommen durch Lütgenbögge zur Kläranlage Bönen und wieder an die Seseke. Südlich ist Werve, dann sehen wir den Schlosspark Heeren mit Schloss Heeren (1606), während wir durch ein Wäldchen auf der anderen Sesekeseite wandern, nördlich grenzt das Segelfluggelände Kamen/Heeren an.
Die A1 hinter uns lassend kommen wir nach Kamen. In dessen Mitte haben wir rund 11,5km absolviert und suchen ein Plätzchen in der Altstadt für eine Mittagspause. Historische Sehenswürdigkeiten sind die Pauluskirche mit romanischem, schiefen, Turm, das Rathaus und die Bogenbrücke über die Seseke beispielsweise.
Auen, Feldflur, Wiesen und A2 werden passiert. Nördlich ist Oberaden, südlich Niederaden, vor uns der Seepark Horstmar mit dem Horstmarer See in einem ehemaligen Bergsenkungsgebiet, nebst Freizeitanlage und See-Café. Hier kreuzt die Seseke den Datteln-Hamm-Kanal und wir haben fast 22km unter den Sohlen.
Kurz drauf erreichen wir das zu Wohnzwecken umgebaute Schloss Schwansbell in Lünen. Das geht auf eine Burg des 12. Jahrhunderts zurück. Das Wasserschloss von 1875 zeigt sich im Stil der englischen Neugotik, mit achteckigen, zinnenbekrönten Türmen. In einem seitlichen Wirtschaftsgebäude ist das Museum der Stadt Lünen. Von hier bis zum Stadtpark Lünen und der Mündung der Seseke in die Lippe sind es nur noch 1,5km.
(Sollten wir die Bahn für die Rückfahrt nutzen müssen, wird es nicht direkt gehen: von Lünen zum Dortmunder Hauptbahnhof, von dort nach Hamm und dann nach Bönen – 1h Fahrzeit im günstigen Fall).
Bildnachweis: Von Christian Hasucha [CC BY-SA] via Wikimedia Commons
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