Im Kalltal, einem 26km langen Zufluss der Rur, liegt am Rande des Hürtgenwalds der Ort Simonskall. Im Süden von Simonskall erhebt sich der Ochsenkopf (485m). Der anerkannte Erholungsort wurde 1608 für den Bau einer Glashütte und Seifensiederei gegründet.
Der Name Simonskall geht auf den Hüttenmeister Simon Kremer zurück. Ihm gehörte die Eisenhütte im 7km entfernten Zweifallshammer, der in den Beritt von Schmidt fällt. Der Kremer Hof wurde auch Burg genannt. Er entstand 1643 und schaut schon wehrhaft aus, wobei der Hofcharakter überwiegt. Gleich benachbart steht die Marienkapelle, deren Geschichte bis ins 18. Jahrhundert zurück reicht. Gebaut wurde diese Kapelle 1935.
Das kleine Simonskall hat neben der „Burg“ und der Kapelle ein weiteres Schmuckstück zu bieten, nämlich die Kremer Mühle, die heute als Wohnhaus genutzt wird. Das Ensemble aus Bruchsteinmauerwerk und Fachwerk wurde liebevoll hergerichtet, mit Schlagläden und einem Schild, auf dem man das Baudatum Anno 1622 ablesen kann.
Ebenfalls sehr idyllisch findet sich das Junkerhaus Simonskall. Das Junkerhaus und das Haus des Gastes bilden einen Gebäudekomplex. Auf einem massiven Untergeschoss aus Bruchsteinen steht ein Fachwerkgeschoss. Das Datum auf einem Türsturz verrät als Baujahr 1651. Johann Wilden, der Erbauer, war der Schwiegersohn des Hüttenmeisters Simon Kremer. Die Eisenhüttenbesitzer wohnten hier seinerzeit. 1919-21 war das Junkerhaus Wirkungsstätte von vier Kölner Künstlern („die Progressiven in der neuen Sachlichkeit“). Der „Kalltalgemeinschaft“ ist eine Gedenkausstellung gewidmet.
An der Straße von Simonskall nach Vossenack liegt der Sanitätsbunker Simonskall oder Sanitätsbunker Nr. 374, der jedoch nur an jedem ersten Sonntag von März bis November zu eingeschränkten Zeiten zu besichtigen ist, denn der Zugang zum Bunker liegt im Keller eines Privathauses. Der Sanitätsbunker am Westwall ist der einzige seiner in Deutschland erhaltenen Art. Er entstand 1938 und bot Platz für vier Sanitäter, die zwanzig bis dreißig Verwundete versorgen konnten. Die Einrichtung ist nahezu komplett original erhalten. Der Bunker ist in das Konzept des Museums Hürtgenwald eingebunden und Besichtigungen können über das Museum vereinbart werden.
Folgt man von Simonskall aus dem Kalltal abwärts Richtung Mestrenger Mühle kommt man zur Teufelsley und 500m östlich von dieser Felsformation stößt man im kleinen Huschelsbachtal auf den Schaumeiler Hürtgenwald. Um den heutigen Menschen die mühsame Arbeit der früheren Köhler näher zu bringen, wurde dieser Schaumeiler errichtet. Seine Konstruktion erlaubt sogar einen Blick in das Innere eines Holzkohlemeilers. Auf dem Historischen Wanderweg Kalltal (12km) kommt man gut hierhin und entdeckt noch weitere spannende Dinge.
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