Zwischen Herborn und Ehringshausen liegt direkt an der Dill die Gemeinde Sinn, die sich im Zuge des Eisenerzabbaus im Schelder Wald zu einem wichtigen Industriestandort entwickelte. Bis zur spektakulären Pleite, über die 1981 auch das Nachrichtenmagazin Der Spiegel ausführlich berichtete, beschäftigte etwa allein der Ofenhersteller Haas & Sohn 850 Arbeiter und Angestellte in Sinn.
Haas & Sohn ist mittlerweile Geschichte. Auf eine andere, deutlich erfolgreichere Geschichte, blickt dagegen die Glocken- und Kunstgießerei Rincker zurück. Seit Hans Rincker 1590 für Netphen eine erste Glocke goss, ist das Sinner Traditionsunternehmen erfolgreich am Markt und heute älteste bestehende Glockengießerei Deutschlands. Von Rincker stammen u.a. Glocken der Kaiser-Wilhelm-Gedächtsniskirche (Berlin), der Marktkirche (Wiesbaden), des Ratzeburger Doms, der Christuskirchen in Mainz und Oberursel, des Lübecker Doms und der Paulskirche in Frankfurt.
Durch die erfolgreiche Industrie kamen auch viele Menschen nach Sinn und eine große Kirche musste her. Mit finanzieller Unterstützung der örtlichen Fabrikanten entstand 1900-01 die evangelische Kirche im neugotischen Stil, die mit ihren Ausmaßen beeindruckt und der Tatsache Rechnung trug, dass sich die Einwohnerzahl zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Sinn verzehnfacht hatte.
Da reichte die alte Fachwerkkirche von 1631, die direkt neben der neuen evangelischen Kirche steht, natürlich nicht mehr aus. Mittlerweile ist die kleine Fachwerkkirche zu einer Mahnmalkapelle umgewidmet, die an die Opfer der beiden Weltkriege erinnert.
Den wirtschaftlichen Boom in Sinn Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts dokumentiert auch die die 1892 erbaute Villa Haas. Der Herborner Architekt Ludwig Hofmann errichtete für den Besitzer der Neuhoffnungshütte eine historistische Gesamtanlage: Malerisch wirken die Dach- und Giebelformationen mit Glockentürmchen. Auch der vorgesetzte Treppenturm mit Dachhelm, Bergbausymbol und Bleiverglasungen sowie die detailreichen Fassaden verstärken diesen Gesamteindruck. Auf dem parkartigen Grundstück der Villa Haas befindet sich unter anderem ein Teehaus im chinesischen Stil, eine Grotte, ein Springbrunnen und ein Teich.
Abtauchen kann man in Sinn im beheizten Waldschwimmbad in der Ballersbacher Straße. Hier lässt es sich sich auf einer gut 10.000qm großen Liegewiese entspannen, Beachvolleyball oder Tischtennis spielen. Wer sich traut, kann einen Sprung vom Fünfmeterturm wagen – wer nicht, der beobachtet die Springer durch ein Unterwasserfenster.
Hinter dem Waldschwimmbad erhebt sich vom Dilltal aus schnell der Höhenzug der Hörre. Nach einem knappen Kilometer reckt sich der Stellbeutel (429m) auf. Hier entspringt der gut 6km lange Stippbach. Er fließt zunächst südwärts, knickt westlich ab und fließt vor dem Mühlberg (356m) nach Sinn und mündet dann in die Dill.
Im Winter kann man sich in Sinn wie im hohen Norden fühlen, trifft man doch auf waschechte Hundeschlitten. Die Schlitten stammen aus dem Sinner Pfotendorf, eine der wenigen deutschen Schlittenhundeschulen. Hier tummeln sich zahlreiche sibirische Huskies auf einem großen Gelände. Besucher können ein- oder mehrtägige Hundeschlittentouren buchen. Und wenn man im Winter schon in Sinn ist, sollte man auch den Barbaramarkt nicht verpassen, der in adventlicher Atmosphäre am ersten Samstag im Dezember stattfindet.
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