Etwas weiträumiger gesehen, sind wir zwischen Weinheim nördlich und Heidelberg südlich unterwegs, näher liegen Leutershausen und Schriesheim. Auf Tuchfühlung gehen wir geologisch und kulturhistorisch durch die Spatschlucht, vorbei an Pingen und Schächten, Tagebau ober- wie unterirdisch im Hermannsgrund. Dabei ging es um Baryt. Das Mineral wird auch Schwerspat genannt, wird in der Tiefbohrtechnik eingesetzt oder auch in Kontrastmitteln. Schwer schön sind die Ausblicke der Runde über die Rheinebene.
Start ist am östlich des Ortsrands von Leutershausen an der Bergstraße (Gemeinde Hirschberg an der Bergstraße), der Parkplatz Erster Kehrrang. In der Umgebung wird Obst, Gemüse und Wein angebaut. Wir wandern die Runde im Uhrzeigersinn, es geht gen Osten auf dem Leichtweg. Der führt aufwärts durch den Mischwald ans Birkenbächle. Wir kommen an der Rast der Saatschule vorbei.
Zielrichtung ist das Naturfreundehaus Schriesheimer Hütte, die von April bis Oktober an Wochenende bewirtet ist. Sie wäre per kleinem Abstecher zu erreichen, von Wald umgeben, auf der Mannswiese mit Weitetalbach.
Die Tour führt uns noch ein Stück aufwärts zum bewaldeten Steinberg, wo man noch ganz hoch könnte. Wir biegen nach rechts, wandern den Neuwaldweg gen Süden, nachdem wir den höchsten Punkt der Runde überschritten haben. Abwärts geht’s in das Bergbaugebiet mit Erdeinbrüchen (Pingen), Schürfgräben, wo man den Abbau des Schwer- und Feldspates, ober- wie unterirdisch, erkennen kann. Der Baryt von hier wurde beispielsweise nach Holland verschifft. Dort diente er zur Farbherstellung. In Mannheim landete das weniger reine Material in der Porzellanherstellung und in Keramikglasuren. Der Schriesheimer Schwerspat wurde bis 1939 abgebaut, auch im Hermannsgrund endete damals der Abbau.
Wir begegnen den Spuren „Obere Griet“, „Lange Schar“, kommen zum Martinsbach, am ev. Waldheim vorbei, in die Spatschlucht, die Naturdenkmal ist. Ein interessantes Ortsgefühl macht sich breit. Durch die Schlucht führt ein Lehrpfad. Den verlassen wir oberhalb von Hermannsgrund, biegen in den Burgensteig Bergstraße zum Schanzenköpfle auf rund 400m. Auf einem Erdhügel der Hohen Waid stand mal eine Burg, von der nur noch wenige Steine zu sehen sind.
Auf einem Waldpfad kommen wir als nächstes zu den Resten der Hirschburg, wo eine Tafel Auskunft zu deren Geschichte gibt. Ein Mauerrest ist auffällig „umgekippt“, was vermuten lässt, es war der Bergfried. Wir genießen einen herrlichen Blick über die Rheinebene, mit Ort, Feldern und Weinbergen. Durch die abwechslungsreiche Kulturnatur wandern wir zum Ausgangsort.
Bildnachweis: Von Stephan Sprinz [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons
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