22km südlich von Nürnberg liegt die hübsche mittelalterliche Stadt Roth, wo die Roth in die Rednitz mündet und wir das Schloss Ratibor besuchen können. Es haben sich in Roth Stadtmauerreste aus dem 14. Jahrhundert erhalten. Geografisch liegt Roth in der mittelfränkischen Keuperbucht, nördlich des Fränkischen Seenlands.
Vom Bahnhof Roth aus geht’s los. Wir kommen über die hier kurz zweigeteilte Rednitz am Stieber-Mausoleum vorbei, das von einem Park umgeben ist. Die Familie Stieber gründete unter anderem in Roth eine Fabrik zur Herstellung Leonischer Waren, das waren Erzeugnisse, zu deren Herstellung feine Drahtgeflechte genutzt wurden, das waren nicht nur Siebe, sondern auch dekorative Artikel wie Christbaumschmuck. Die Leoni-Gruppe gibt es in Roth heute noch, sie stellt Kabel für verschiedene Anwendungen her.
Vor dem Unternehmen queren wir die Rednitz in Richtung Stadtkern. Wir gehen die Münchner Straße zur Städtlerstraße. Leicht links ist das Schloss Ratibor, das wir uns zum Schluss anschauen. Wir halten uns rechts, queren die Städtlerstraße erneut und kommen zum Kirchenensemble. Die katholische Kirche „Maria Aufnahme in den Himmel“ ist linkerhand, die evangelische Freikirche Ecclesia rechts. Die neugotische katholische Kirche (1898) hat einen Anbau aus den 1960ern.
Über den Parkplatz Lohgarten kommen wir zum Stadtpark, der zur Naherholung dient und bei Veranstaltungen bespielt wird. Wir wandern gen Osten aus dem bebauten Bereich heraus und kommen in den Wiesengrund, mit einem kleinen Roth-Nebenlauf und zur Roth. Durch die Auwiesen der Roth erreichen wir das Fabrikmuseum. Hier kann man sich anschauen wie die Leonischen Waren hergestellt wurden. Aus dünnem Draht entstanden beispielsweise Bänder und Borten, denn es wurden auch Gold- oder Silberdrähte verwebt. In Roth war bereits im 17. Jahrhundert gewerbsmäßig Drahtzieher am Werk.
Wir wandern in die Stadtmitte zum Markt mit dem Alten Rathaus, der evangelischen Kirche und dem Rathaus. Das Alte Rathaus mit Säulen am Portal und im Rokokostil stammt von 1759. Die evangelische Kirche mit dem Turm ist ein markanter Punkt der Altstadt. Die Kirche geht auf das 14. Jahrhundert zurück und wurde mehrfach umgebaut. Das neue Rathaus ist in einem ehemaligen Schulgebäude, das nach einem Feuer 1878 in Sandstein wiedererrichtet wurde, im Stil der Neorenaissance.
Dann kommen wir zum Schloss Ratibor, einem Markgrafenschloss im Stil der Frührenaissance mit gotischen Elementen, erbaut als Jagdschloss von 1532 bis 1551, mit Innenhof und einem kleinen Park. Hier ist ein Museum mit Räumen der Industriellenfamilie Stieber, mit Wohnkultur aus dem 19. Jahrhundert, einem sehenswerten Prunksaal und der Stadtgeschichte.
Bildnachweis: Von Aarp65 [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons
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