Als Tor zum Harz beschreibt sich Halberstadt, die Kreisstadt des sachsen-anhaltischen Landkreises Harz, in eigenen Worten. Trotz massiver Kriegszerstörung lohnt ein Tagesausflug nach Halberstadt, allein wegen des schönen Domplatzes, an dessen östlicher Seite mit dem Halberstadter Dom eine der wichtigsten gotischen Kathredalen Deutschlands steht.
Unser Spaziergang durch Halberstadt beginnt im Herzen der Stadt, führt an fünf Gotteshäusern vorbei in den Süden von Halberstadt, rund um den Tiergarten mit Erdmännchen, Trampeltier und Streichelzoo und zu den Höhen Spiegelsberge (180m) und dem Blankenburger Kopf (178m).
Wir starten die 10km-Runde im Zentrum von Halberstadt, das etwa 43.800 Einwohner zählt, an der Martinikirche, die aufgrund der Doppelturmfassade und den ungleich hohen Türmen mit einem Verbindungsgang auffällt. Die gotische Hallenkirche wurde zwischen 1250 und 1350 gebaut. Dass der eine Turm niedriger ist, liegt nicht daran, dass das Baumaterial ausgegangen wäre, sondern der Wächter im Südturm sollte eine unverbaute Sicht in alle Richtungen haben.
Wir umrunden St. Martini über den Holzmarkt am Fischmarkt und kommen Richtung Rathaus Halberstadt. Wir überqueren auf dem Weg zum Dom Straße und Gleise. Der Dom St. Stephanus und St. Sixtus am Domplatz ist umgeben von drei Museen. Der Dom zu Halberstadt, der auch zwei markante Türme zeigt, wurde Mitte des 13. Jahrhunderts begonnen. Die Weihe war erst 1491.
Von besonderem Wert ist der Halberstädter Domschatz mit wunderbarer sakraler mittelalterlicher Kunst. Das ganze Domensemble wurde nach Zerstörungen durch den Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut. So beeindruckt nach wie vor die Innenausstattung mit Lettner und Figuren, der Kreuzgang sowie Klausur mit erhaltenem Kapitelsaal.
Drei Museen sind nördlich des Doms: Das Gleimhaus ist eines der ältesten Literaturmuseen in Deutschland und zeigt sich mit einem Altbau aus Fachwerk und einem Neubau. Das Heineamum ist ein Museum zur Vogelkunde und gleich benachbart ist das Städtische Museum in einem schmucken alten Bau mit Mittelrisalit und Volutengiebel.
Das nächste Gotteshaus ist die Liebfrauenkirche mit dem Baujahr 1146 und zeigt sich als viertürmige romanische Pfeilerbasilika. Sie zählt mit den anderen beiden zu den drei evangelischen Hauptkirchen und liegt an der Straße der Romanik. Auch sie hat einen hübschen Kreuzgang.
Unsere Wanderung lenkt uns nun gen Süden und zum Franziskanerkloster St. Andreas sowie der gegenüberliegenden St. Johannes Kirche. Südlich davon erstreckt sich die Grünanlage Plantage. Die St. Andreas Kirche des Klosters ist ohne Turm. 1223 kamen die ersten Glaubensbrüder nach Halberstadt und sie bauten um 1300 ihr Kloster. Die St. Johannes Kirche ist aus Fachwerk und stammt aus dem Jahr 1648.
Wir durchqueren Halberstadt nach Süden und kommen über den Spiegelsbergweg zum Tiergarten Halberstadt und ins Grüne. Wir begegnen dem Jagdschloss Spiegelsberge (1782). In der Anlage sind auch das Mausoleum des Freiherrn von Spiegel und das größte Weinfass. 1594 wurde das Gröninger Fass gebaut, in das bis zu 145.000 Liter passen. 1782 entstand auch der Aussichtsturm Belvedere.
Über die Eremitage kommen wir zum 22m hohen Bismarckturm (1907 eingeweiht) und über den Blankenburger Kopf (178m) sowie zu den Spiegelsbergen. Dann wandern wir auf dem Fitnessweg und einem Naturlehrpfad bevor es durch die Stadt zurück zum Ausgangspunkt geht.
Die große Runde, südlich von Halberstadt, dem Tor zum Harz, ist was für Effektiv-Wanderer, denn an ihr liegen drei auf einen Streich: Spiegelsberge,...
Zwischen Halberstadt nordöstlich und Blankenburg südwestlich liegt der Halberstadter Ortsteil Langenstein. Die Runde wird einblick- und aussichtsreich....