Das Bergmannsdorf Steinebach ist heute ein beliebtes Ausflugsziel im Gebhardshainer Land, da es ein eindrucksvolles Besucherbergwerk – die Bindweide – unterhält, mit dem Barbaraturm einen schönen Aussichtsturm bietet, Standort des Westerwaldmuseums „Motorrad und Technik“ und zudem Sitz der Westerwaldbahn ist.
Die dokumentierte Geschichte der Grube Bindweide in Steinebach reicht zurück bis 1837, als die Fördergenehmigung (Mutung) beantragt worden ist. Bis zu einem Wassereinbruch 1872, bei dem 14 Menschen starben, gehörte die Grube Theodor Stein, der sie nach dem Unglück an Friedrich Alfred Krupp für damals 2,5 Mio. Taler verkaufte. In den folgenden Jahrzehnten arbeiten durchschnittlich rund 600 Bergleute in der Bindweide. Bis zur Stilllegung 1931 wurden insgesamt über 5 Mio. Tonnen Eisenstein aus Tiefen bis zu 500m gefördert.
1986 wurde dann die Grube Bindweide als Besucherbergwerk eröffnet. Mit dem Bergmannsgruß „Glück auf“ beginnen die jeweils rund 80minütigen Führungen, die eine Strecke von rund 1300m bis in den Schacht- und Abbaubetrieb umfassen. Höhepunkt sind die Fahrten mit der Grubenbahn, auf deren Fahrt man farbenprächtige Metallsalzablagerungen bewundern kann. Am Ende der Führung kommt man zurück zum Eingangsgebäude, wo ein kleines Museum eingerichtet worden ist. Es dokumentiert mit Fotos, Werkzeugen, Mineralien und Lampen anschaulich über Arbeitsbedingungen in der Grube.
In der Nähe der Abzweigung zum Grubenfeld „Mathilde“ auf 410m Teufe liegt die alte Pulverkammer. Sie ist heute als anmietbarer Veranstaltungsraum hergerichtet, in dem man u.a. auch Heiraten kann. Das Standesamt Gebhardshain entsendet auf Anfrage einen bergmännisch geschulten Beamten in die frischen Wetter bei ca. 12 Grad Celsius unter Tage.
Auf halber Strecke zwischen Steinebach und Malberg wurde 2014 der Barbaraturm aufgestellt. Bei dem Turmgerüst handelt es sich um einen ehemaligen Förderturm eines in den 1990er-Jahren stillgelegten Bergwerks aus dem Harz. Das Turmgerüst aus den 1930er Jahren stammt und den früher im Siegerland und Westerwald typischen Bergwerksbauten sehr ähnlich ist, hält in 18m Höhe eine Aussichtsplattform. Von dort hat man einen Blick über die Höhenzüge des Westerwalds bis hin zum Siebengebirge am Rhein.
Vom Besucherbergwerk aus liegt in etwa 500m Entfernung an der Hauptstraße das Westerwaldmuseum „Motorrad und Technik“. 1993 wurde die weit über den Westerwald hinaus als einmalig geltende Sammlung historisches Motorräder in ein Museum überführt. Heute sind hier rund fünzig fahrtüchtige Krads aus der Zeit vor 1970 ausgestellt. Das älteste Stück ist eine französische Monet Goyon von 1917. Eindrucksvoll sind auch zahlreiche Details, wie die historische Landpolizeistation, eine Schmiede aus den 20er Jahren mit den dazu gehörenden Werkzeugen, einer Schuster- und Sattlerwerkstatt und eine alte Tankstelle, die charmant in die Ausstellung integriert sind.
In Steinebach ist der Sitz der Westerwaldbahn GmbH des Landkreises Altenkirchen. Die Hausstrecke ist die 18km lange Trasse von Scheuerfeld nach Weitefeld, die 1881 von Krupp zum Abtransport des in der Grunde Bindweide abgebauten Eisensteins als Schmalspurbahn errichtet worden ist. Nach Umrüstarbeiten auf Regelpur startet der Personenverkehr 1913, der aber 1960 wieder eingestellt wird. Die Bahn wird aber noch heute für Güterverkehr genutzt.
Der 1985 gegründete Verein Eisenbahnfreunde Betzdorf besitzt mehrere Dampflokomotiven, u.a. die 52 8134-0 von 1943, die am 6. November 1994 den Dampflokregelbetrieb der Deutschen Bahn offiziell beendete. Mindestens einmal pro Jahr auf der traditionellen Nikolausfahrt und meistens noch an mehreren Wochenenden spannen die Eisenbahnfreunde ein altes Dampfross vor ihren Museumszug und lassen das „Schnauferl“ die schöne Elbbach-Strecke fahren.
Die Kirmesgesellschaft Steinebach veranstaltet seit 1989 jeweils im Frühjahr das Zusselfest, zu dem mehrere tausend Besucher kommen. Im Mittelpunkt steht dabei neben der Party der Wettstreit von rund vierzig Damen- und Herrenmannschaften im Zusseln. Ziel des Wettkampfs ist es, einen Liter Bier aus einem Krug in schnellst möglicher Zeit mit einem Schlauch zu „zusseln“, also auszusaugen. Der Literkrug wird mit vier Schläuchen verbunden und ab dem Startsignal müssen die vier Sauger eines Teams alles gegeben werden. Der Rekord liegt derzeit bei 3,5 Sekunden für die Maß.
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