Gleich zwei Besonderheiten erleben sich an diesem „Trampelpfad“ entlang der Ostsee: Das UNESCO Welterbe-Klippe Stevns Klint, die Spuren des Aussterbens der Dinos birgt, vor rund 65 Mio. Jahren. Und die Verteidigungsanlage Stevnsfort, wo unter der Erde rund 300 Soldaten im Kalten Krieg Dänemark und die NATO vor den Staaten des Warschauer Pakts beschützten sollte.
Wir wandern von Nord nach Süd. Vom Bøgeskov Havn nach Rødvig. Der kleine Hafen liegt nah am Bøgeskov Strand und am Wäldchen Gjorslev Bøgeskov. Das streifen wir durch das Örtchen Præsteskov. Durch die Feldflur wandern wir entlang der Holtung Strandvej, die Runde öffnet sich und wir halten uns links. Wir kommen zum Steinbruch Holtug Kridtbrud (= Kreidebruch), der an der Küste liegt.
Rund 16km Küstenstreifen werden uns ab hier erfreuen, mit abwechslungsreicher Landschaft und jeder Menge Geschichte! Wir steifen noch einen weiteren Kreidebruch, den Stevns Kridtbrud. Dann kommen wir mit einigen Meerblicken im Kalten Krieg an, einer Destination der Museumslandschaft mit einem Teil des Koldkrigsmuseum Stevnsfort.
Hier ist die HAWK-Batterie Højerup und wir sehen einen Leuchtturm. Das Gelände mit dem Verteidigungssystem und einem Leuchtturm zeigt sich friedlich, denn der Wahnsinn tobte, von den Raketen mal angesehen, vorwiegend unter der Erde. Man sieht einige Stellungen und Eingänge. Über 40 Jahre wurde von hier aus Dänemark und die NATO beschützt. Die Anlage erstreckt sich unterirdisch über rund 3km, die man „befahren“ kann (nur mit Führung und Allergiker werden vor Schimmelpilzsporen gewarnt). Das Fort war für 300 Soldaten ausgelegt und umfasst rund 7.000m². Die in den Kalksteinfelsen geschlagenen Gänge sind spiegelbildlich angelegt. Offiziere hatten einen Raum zum Schlafen, die niederen Dienstgrade schliefen in den Gängen. Eine Küche gab es nicht, man konnte die Feldrationen lediglich erhitzen. Es gab Radarräume, Fernschreiber, Munitionslager. Ein großes Problem war die Versorgung mit Atemluft. Die wurde von oben angesaugt. Im Falle eines atomaren Schlags, hätte die Mannschaft keine Chance gehabt.
Wir halten die Nase in den Wind, haben Blick über das Wasser und kommen entlang der Küste am Wäldchen Højeruplund vorbei nach Højerup mit kleiner alter Kirche sowie der etwas neueren, die vom Friedhof umgeben ist. Wir sehen auch einen Teich und das kleine Fiskerhuset. An der Küstenlinie streifen wir Harvig und kommen schließlich zum Koldkrigsmuseum Stevnsfort. Wir haben jetzt eine ungefähre Ahnung, auf welcher Strecke sich unter der Erde die Überwachung und Verteidigung bereithielt.
Nächstes Ziel ist die Besichtigung des Kalksteinbruchs mit dem Naturdenkmal Stevns Klint, die UNESCO Welterbe ist. Man darf Fossilien sammelt, aber nur im Gestein stöbern, was lose ist. Werkzeuge oder das Herausbrechen von Gestein an der Klippe sind selbstredend verboten. Hat man etwas Außergewöhnliches gefunden, können die Experten im Museum das begutachten.
Nach dem Besuch des Boesdal Kalkbrud wandern wir noch ein Stück Küste und kommen zum Strand und nach Rødvig. Den sehr interessanten Wandertag lassen wir im Städtchen ausklingen. Will man noch am gleichen Tag zurück zum Ausgangsort, könnte man mit dem Zug nach Store Heddinge fahren und von dort rund 9km zum Bøgeskov Havn.
Bildnachweis: Von David~ from Leipzig, Germany [CC BY 2.0] via Wikimedia Commons
Wir wandern zwei kleine Schlaufen an der Ostküste von Sjælland, nahe Rødvig und nah der Faxe Bugt. Highlights neben der bezaubernden Küstenlandschaft...