Stockhausen (Herbstein)


Stockhausen liegt an der Einmündung der Alten Hasel in die Altefeld in einer Talweitung, die man auch als Stockhäuser Grund kennt. Bekannt ist Stockhausen vor allem wegen des 1770 erbauten Schlosses Stockhausen, das auf den Grundmauern der älteren Hermannsburg errichtet wurde.

Schloss Stockhausen wurde von den Freiherrn von Riedesel als Barockschloss erbaut. Die bekannten Baumeister Gebrüder Koch, waren hier am Werk, die auch das Hohhaus-Museum in Lauterbach konzipierten. 77m misst die etwas kasernenartige Front von Schloss Stockhausen, in dessen Mitte ein großer Torbogen Einlass gewährt. Dessen Sandstein durchbricht die langen, in altweiß verputzten Blöcke, indem derzeit eine Gemeinschaft für Heilpädagogik und Sozialtherapie ansässig ist. An beiden Seiten führen kurze Flügel in den Park.

Schloss Stockhausen ist umgeben von einer barocken Parkanlage, die auf drei Ebenen angelegt ist mit Freitreppen, Wasserbassin und Rokoko-Putten. Einst befand sich eine Orangerie an deren oberem Ende. Bis ins letzte Jahrhundert wurden hier tropische und subtropische Pflanzen gezüchtet. Ein Panzersturz setzte womöglich das Ende dieser Zeit. Ein defekter US-Panzer machte sich im September 1978 selbstständig und krachte mit einem halben Salto kopfüber in das Gewächshaus.

Nördlich von Stockhausen erheben sich Wöllstein (471m) und der Landenhäuser Stein (469m). Der Landenhäuser Stein ist als deutliche Geländekante ausgebildet, aus der bis zu sieben Meter hohe Klippen aus dunkelgrauem, feinkörnigen Alkalibasalt herausragen. Der Landenhäuser Stein liegt mitten im Wald, ist von Stockhausen aber über gut ausgebaute Wanderwege zu erreichen.

Richtet man sich von Stockhausen westwärts nach Schadgen, kommt man an zwei weiteren Sehenswürdigkeiten vorbei. Einerseits das 14ha große Naturschutzgebiet Weinberg bei Stockhausen. Rund um den Weinberg (422m) erstrecken sich hier Magerrasen mit Wacholderbestand. Inspiriert durch den Weinberg hat man in Schadges übrigens auch gleich Weinstöcke angepflanzt, dreißig an der Zahl.

Noch weiter nördlich in der Gemarkung Heiliges Kreuz erheben sich die Dicken Steine, ein Geotop, der zu den erdgeschichtlich bedeutenden Relikten des Vulkanismus im Vogelsberg zählt. Der Aufschluss war früher ein kleiner Steinbruch, der stillgelegt und sich selbst überlassen wurde. Dies erklärt das schwer durchdringliche Dickicht, das die Felsen umgibt. Die bis zu drei Meter hohe und fünf Meter lange Klippe wird von auffällig dünnen Säulen mit einem Durchmesser von lediglich 5 bis 15 cm gebildet.

Südlich der Straße nach Schadges liegt die Konradsruhe, die Grablege des Conrad von Riedesel. Die Konradsruhe ist heute ein beliebtes Wanderziel, weil man von hier einen schönen Blick in den Stockhäuser Grund genießt.


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