Gößweinstein, das an der Wiesent liegt, ist Start und Ziel der Runde gen Süden, wo wir Wald, Flur und Felsformationen erleben. Was man ganz Besonderes aus Stein machen kann, zeigt uns Balthasar Neumann, sowas wie der Stararchitekt seiner Zeit. 1730-1739 entstand mit seiner Basilika zur Heiligsten Dreifaltigkeit die spirituelle Mitte der Fränkischen Schweiz und der größte Dreifaltigkeitswallfahrtsort Deutschlands.
Beginn ist nahe der Tourist-Info in Gößweinstein. Einen Steinwurf entfernt ist Burg Gößweinstein (11. Jahrhundert), rund 100m oberhalb des Orts auf einem steil abfallenden Jurafelsen, die möglicherweise als Vorbild der Gralsburg in Wagners Parsifal diente. Nördlich ist das Naturwaldreservat Eibenwald bei Gößweinstein. Wir wenden uns der Basilika zu und begegnen Wanderern auf dem Balthasar-Neumann-Rundweg.
Johann Balthasar Neumann (1687-1753), der auch die bekannte Würzburger Residenz baute, zeichnet verantwortlich für dieses prächtige Bauwerk mit Doppelturmfassade. Ein Augenschmaus ist die Wallfahrtsbasilika Gößweinstein auch im Inneren, in Pastell. Beeindruckend sind zudem: Hochaltar, Gnadenbild und Orgel im historischen Barockgehäuse. Gegenüber ist das Wallfahrtsmuseum mit dem Wallfahrtsschatz.
Die Pilger werden von den Patres des benachbarten Franziskanerklosters Gößweinstein betreut. 1723 wurde es als Kapuzinerkloster gegründet. Die Klosterkirche St. Maria (1631) bildet mit der Friedhofskapelle eine schöne Einheit. Man könnte von hier einen Kreuzweg hinauf auf den Gernerfels (501m) unternehmen.
Mit der Viktor-von-Scheffel-Straße verlassen wir den Ortskern und wandern in den Wald, wo wir auf das Felsentor bei Gößweinstein treffen und es ist genau das! Mit Waldbegleitung wandern wir weiter, kommen mit Abstand an den Felsen der Stadelhofer Wände vorüber. Wenn der Wald sich lichtet, sind wir auf dem Weg in Richtung Stadelhofen, was wir lediglich streifen. Mit Waldrand und Flur, nochmals Höhe gewinnend, wandern wir nach Allersdorf, dessen Kirchlein schmuck am kleinen Weiher steht, was wir per Abstecher sehen können.
Wir kommen an der Campingmöglichkeit des Kormershofs vorbei und nach nochmaligem Anstieg haben wir bei ca. 5,1km absolvierter Wanderung 551m Höhe, stehen im Wald und wandern durch den runter, über die St2119. Kurz später geht’s wieder aufwärts, wir sind an der Flanke vom Fronberg (544m).
Mit Wald und Wiesen sollten wir nach ca. 6,9km nicht die Möglichkeit versäumen, zur Felsformation Geißkirche einen Abstecher zu machen, faszinierend besonders auch im Winter, wenn die Eiszapfen von der Decke hängen wie Tropfsteine. Wenn wir schon in Türkelstein sind und sie noch nicht gesehen haben, wissen wir: Wir sind vorbeigelaufen, aber es ist noch nicht zu spät, von hier aus hinzugehen.
Türkelstein und Etzdorf sind schon fast zusammengewachsen. Wir kommen an einer kleinen Kapelle vorbei. Weiter geht’s durch die Landschaft zur Andachtsstätte Nürnberger Kapelle. Von dort aus sahen die Pilger aus Richtung Etzdorf zum ersten Mal ihr Ziel, die Dreifaltigkeitskirche von Gößweinstein. Wir haben nur noch knapp 1,5km bis zum Ziel.
Bildnachweis: Von G. Zapf [CC BY 3.0] via Wikimedia Commons
Gößweinstein liegt an der Wiesent. Der Ort ist unweigerlich verbunden mit der Basilika Gößweinstein, die Balthasar Neumann im 18. Jahrhundert...
Balthasar Neumann war eine große Nummer: er baute u.a. die Würzburger Residenz (UNESCO Welterbe) und Schloss Werneck, war beteiligt am Ausbau von...
Auf dieser Runde sind wir zum Teil auf dem Balthasar-Neumann-Rundweg durch Gößweinstein unterwegs. Der Architekt Balthasar Neumann – Baumeister...