Wenn wir in Spanien von einem Torrent hören oder lesen, wissen wir auch als Nichtspanier, dass es sich um einen Bach handelt. Der Torrent de Pareis ist ein Sturzbach, der allerdings nicht immer Wasser führt und sich durch eine Schlucht arbeitet. Er fließt ins Mittelmeer und kommt aus dem bekannten UNESCO-Welterbe, der Serra de Tramuntana im Nordwesten von Mallorca. Sein Ziel ist die Bucht von Sa Calobra. Unseres heute auch.
Es ist Trockenzeit und deshalb geht das jetzt. Wenn der Sturzbach heftig stürzt, ist eine Wanderung durch den Canyon zu gefährlich. Es wird davor gewarnt, bei Nässe und alleine die Schlucht zu passieren.
Wir folgen trockenen Fußes der Streckenwanderung Torrent de Pareis und erleben, was vor uns schon einige Mallorca-Wanderer als fantastisch, atemberaubend, einzigartig und auch ein bisschen gefährlich, je nach Wetter und Wassermenge, beschrieben haben und wandern durch den „Grand Canyon von Mallorca“. Die 3km lange Schlucht wird dabei urwüchsig von bis zu 200m hohen Felsen gefasst.
Start in die spannende Strecke mit dem Bach ist an der Ma-10 bei der Bushaltestelle Escorca, wo wir bei der Kapelle Sant Pere in dem camí (=Weg) des Burgar einbiegen. Wir wandern entlang der Höhe mit Aussicht namens sa Penya foradada und erleben die felsige Landschaft mit Höhlen, gehen auch im Zickzack. Am pas des Boverons treffen wir auf den Torrent de Lluc. Der fließt nämlich mit dem Torrent des Grog Blau zusammen und erst dann wird der Torrent de Pareis gebildet. Das geschieht in S’Entreforc.
Jetzt genießen wir weiterhin abwärts die urtümliche und wilde Umgebung, die das Wasser des Torrent de Pareis geformt hat. Das stürzende Nass hat den kalkhaltigen Felsen so bearbeitet, dass in dem entstandenen Bruch Höhlen, Abgründe, Schluchten und Dolinen entstehen konnten, die für Gäste Mallorcas Nordens unbedingt ins Programm gehören! 2003 wurde diese faszinierende Schucht zum Naturdenkmal erklärt. Auch die bereits ausgestorben geglaubte Krötenart Sapillo balear (mallorquinische Geburtshelferkröte) fand hier einen Überlebenswinkel. Die Männchen bekommen nach der Paarung die Eier angehängt.
Wir kommen aus dem Staunen eh nicht mehr raus, während wir durch die Schlucht mäandern. Das Abenteuer endet in der kleinen Bucht Cala de sa Calobra, wo man baden kann, und ein Stück weiter im Örtchen Sa Calobra ankommt. Hier ist auch ein Vogelschutzgebiet und Barbarossa soll in Sa Calobra vor Anker gegangen sein. Man kommt also auch mit einem Boot hin, zum Beispiel vom Port (= Hafen) de Sóller.
Bildnachweis: Von Marc Ryckaert [CC BY 3.0] via Wikimedia Commons
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