So dramatisch wie es klingt, wird es nicht. Es sei denn wir wandern um Mitternacht, wenn es Hunde und Katzen regnet. Wir wandern durch den Wald im Oberhaverbecker Holz, erleben Heide rund um den Turmberg (135m), im Steingrund und dem weithin gelobten Totengrund mit einigen Aussichtspunkten, Hermann Löns und Andreas Thomsen, kommen auch vor – womit wir zwei Tote, aber keinen Grund zum Fürchten hätten.
Niederhaverbeck und Oberhaverbeck bilden den Bispinger Ortsteil Haverbeck. Hier blüht neben Heide auch der Tourismus, mit Kutschfahrten beispielsweise. Der Totengrund wird als „überirdische Schönheit“ zelebriert. Zur Namensgebung gibt es gleich mehrere Theorien. Eine besagt, dass einst Leichen-Kutschen diesen Landstrich nutzten, weil sie nicht durch die Dörfer sollten. Geologisch könnte ein Toteisblock hier geschmolzen sein, wenn es nicht doch ein Meteorit war, der alles Leben löschte oder so ganz allgemein: karges Land, toter Grund.
Wir starten vom Parkplatz an der L211 (Oberhaverbeck – Stellplatz). Durch den Ort wandern wir zum Turmberg hinauf. Nahebei ist die Fundstelle eines Großsteingrabs, dem Oberhaverbeck Dolmen. Wir genießen die malerische Heidelandschaft. Neben der Wilseder Höhe, so hieß es schon vor 100 Jahren, sei der Totengrund das Großartigste, was die Heide zu bieten habe.
Durch einen Waldabschnitt gelangen wir ins nächste Heidemeer, dem Steingrund, mit Schafstall und Bienenstock. Da hat man gleich alle Heidehelfer beisammen. Die einen halten kurz und beseitigen durch das Herumlaufen die Spinnweben, damit die anderen fleißig und ungehindert Pollen verteilen und Nektar sammeln können.
An Schutzhütte und Rastplatz vorbei gelangen wir unmerklich in den Totengrund mit dem Hermann-Löns-Weg, wir erinnern uns: der Heidedichter. Im Totengrund ist auch der Professor-Thomsen-Weg und ein Gedenkstein für ihn und das hat einen wesentlichen Grund, denn ohne seine Pioniertat, er kaufte den Totengrund 1906, wäre dieses Fleckchen Grundstücksspekulanten zum Opfer gefallen. Der Totengrund gilt als Urzelle des Naturparks Lüneburger Heide und zeigt sich prächtig zur Heideblüte.
Wir verlassen den Hermann-Löns-Weg und wandern mit Wald zur Siedlung Sellhorn. Die nächsten fast 5km geht’s durch das Oberhaverbecker Holz und zum Ausgangsort nach Oberhaverbeck zurück.
Bildnachweis: Von Dortche 2101 [CC BY-SA] via Wikimedia Commons
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