Über den Wolfsberg und auf den Felsenpfad von Khaa

Im Ferien- und Wandergebiet Sächsisch-Böhmische Schweiz wandern wir heute über den Wolfsberg und Felsenpfad von Khaa zur Zeidlerburg. Dabei erleben wir ab Brtníky (Zeidler) viel Wald und Fels sowie Wasser, Pfade, in Stein gehauene Stufen, Schluchtenromantik, Stege, Treppen, Leitern, Felsstürze, Höhlen, Seilversicherungen, Abstecher zum Geologischen Garten, Aussichtsturm. Zwei Schutzgebiete sind ausgewiesen: CHKO Labské pískovce (Landschaftsschutzgebiet Elbsandsteine) und der Národní park České Švýcarsko.

Wo wir hier herumwandern nennt sich auch das Böhmische Niederland (Schluckenauer Zipfel), im Norden von Tschechien. Dort ist der Staré Křečany-Ortsteil Brtníky. Dessen Haltepunkt an der Bahnstrecke Rumburk–Sebnitz ist unser Start und von dort geht’s gen Süden, vorbei an Feuerwache und Friedhof, in das Dorf, dessen Mitte nach 500m erreicht ist. Dort öffnet sich die Runde im Uhrzeigersinn, wir halten uns also links und wandern kurz die Straße 2657, achten auf den eisernen Torbogen und die Treppe rechterhand. Dort gehen wir dann hinauf, nach der Treppe links und folgen der Spur zum Kreuzweg und zur Kaple největší trojice hinauf.

Wald, Wiesen, wir treffen auf ein Sträßchen, gehen links, streifen eine kleine Siedlung, kommen über ein Bächlein und weiter ansteigend. Nach ca. 3km sind wir auf dem Wolfsberg (581m) mit dem Aussichtsturm (Rozhledna Vlčí hora). Der holzverkleidete steinerne Turm mit überdachtem Aussichtsplateau hat 82 Stufen, misst 16m und ist der älteste Aussichtsturm im Schluckenauer Zipfel. Im Inneren helfen die Panoramatafeln bei der Einordnung der Gebirge und Landschaften: Lausitzer Gebirge, Hügellandschaft der Sächsisch-Böhmischen Schweiz mit Rosenberg (Růžovský vrch), Hoher Schneeberg (Děčínský Sněžník) und den Tafelbergen in Deutschland, Bergspitzen des Schluckenauer Berglandes, Zittauer Becken und weiter weg, das Riesengebirge. Nach der Aussicht wandern wir abwärts durch den Wald, mit einem kleinen Abstecher zum Veronika Brunnen (Verunčina studánka).

Wieder zurück auf dem Rundweg ergibt sich nach gesamt ca. 4km der nächste Abstecher, vor der Siedlung Vlčí Hora. Der 2,6km-Abstecher ist was für Freunde der Geologie und Rudolf Kögler (1899-1949). Im Garten eines Privathauses hat er den Geologiká Zahrada plastisch angelegt, als 50m² großes Steinrelief, als Karte der Gegend.

Weiter führt die Wanderung gen Süden mit lockerer Bebauung, Wiesen, Unterkünften und in den Wald vom Národní park České Švýcarsko, abwärts ins Tal mit dem Bach Krinice und Kyjov (Khaa), ins Kyjovské údolí (Khaatal), Abstecher zu einer Einkehr möglich. Dann geht’s zur Kyjovski hradek (Felsenburg von Khaa), der Felsenruine Oberer Karlstein. Der Abschnitt ist schön abenteuerlich mit engen Stiegen durch Felsen, Höhlen und Aussichtspunkten. Der Felsenpfad führt zum Abstecher Jeskyně víl, der interessanten Feengrotte und auch der Weg dorthin ist spannend.

Wir kommen über das Brücken und den Bach, wandern weiter, auch mit Aussichten, zur Zeidlerburg - Brtnicky hrádek, einem ganz bezaubernden Ort mit mächtigen Felsen und herausgearbeiteten Stufen. Alsbald kommen wir zur nächsten Attraktion, dem Preußenlager (Velký Pruský Tabor). I der Schichtfugenhöhle habe man sich einst vor plündernden Soldaten versteckt. Es bleibt so abwechslungsreich wie bisher auf dem Weg zurück. Wir begegnen der Eulenhöhle (Sovi jeskyne), haben weitere Aussichten, folgen dem Weg Horni cesta nach Brtníky.

Bildnachweis: Von Geoprofi Lars [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons