Man nennt sich stolz Hessens höchstgelegene Stadt, ist überregional als Windkraftgemeinde bekannt (1996 entstand auf der Platte Deutschlands erster kommunaler Windpark, heute produzieren siebzig Riesenwindmühlen Strom) und besitzt mit der Ruine der Burg Ulrichstein einen herrlichen Aussichtspunkt mit weitem Blick über den Vogelsberg: Ulrichstein am Nordrand des Hohen Vogelsbergs hat für seine rund 3.000 Einwohner Einiges zu bieten.
Am besten entdeckt man Ulrichstein bei einem historischen Stadtrundgang. Am Marktplatz ragt der schlanke Turm der evangelischen Kirche in den Himmel. Die evangelische Kirche wurde 1861 im neugotischen Stil erbaut an der Stelle einer Fachwerkkirche aus dem Jahr 1575. Ein schmales Kirchenschiff mit Chorapsis schließt an den schlanken Turm an. Relikte aus der Vorgängerkirche, wie der Taufstein und Evangelistenbilder, sind noch vorhanden.
Fast so alt wie die Kirche sind zwei große Linden, die vor dem 1838 gebauten Amtsgericht stehen. Ebenfalls im 19. Jahrhundert entstand die ehemalige Synagoge in der Herrengartenstraße. Einige Häuser weiter, befindet sich das ehemalige Judenbad und Judenbackhaus, heute Wohnhaus. Eine letzte jüdische Ruhestätte, die bereits vor 1800 benutzt wurde, befindet sich in Ortsrandlage, südwestlich des Ortskerns. 1938 fand hier die letzte jüdische Bestattung statt.
Südlich des Zentrums befindet sich das Zollhaus, wo der Wegezoll gelöhnt wurde. Der Basaltsteinbau ist wie die Zehntscheune 1464 massiv gebaut und zählt damit zu den ältesten Gebäuden Ulrichsteins. Nicht ganz so alt ist das Haus Pebler im Zentrum. Das Fachwerkhaus überstand den Brand 1763 und gilt heute als ältestes Wohnhaus in Ulrichstein.
Die schon angesprochene Zehntscheune der Burg Ulrichstein liegt am westlichen Ortsausgang von Ulrichstein. Seit 1995 ist in der ehemaligen Zehntscheune das Museum im Vorwerk beheimatet. Es bietet in offener Gestaltung viele Einblicke in das arbeitsame Leben der Bevölkerung, der Jagd, Gerätschaften aus Land- und Forstwirtschaft.
Es lohnt sich einen Blick in die frühere Nutzung der Zehntscheune zu werfen, die kaum Veränderungen erfahren hat. Ursprünglich betrat man die Zehntscheune durch zwei große Eingangstore im oberen und unteren Drittel. Inmitten war ein großer Pferdestall, an den Giebelseiten im Obergeschoss hat sich Wohnraum befunden und auf dem Dachboden waren Fruchtspeicher, Platz für Heu und Stroh. Der Zehnt, die Abgabe von Naturalien, wurde hier eingelagert.
Keinen Zehnt, sondern einen kleinen Eintritt zur Abkühlung nimmt das Ulrichsteiner Badebiotop entgegen, geöffnet meist zwischen Anfang Juni und Ende August. 1998 wurde Deutschlands erstes Naturbadebiotop eröffnet. Die Wasserflächen sind in Bade- und bepflanzte Regenerationsbereiche unterteilt, das Wasser reinigt sich somit natürlich. Das Badebiotop liegt südöstlich des Stadtkerns, neben der Ferienanlage Burgblick.
Wer zum Feiern nach Ulrichstein kommen will, plant seinen Ausflug in den Vogelsberg für das dritte Wochenende im Juli. Dann steigt der Jakobimarkt – und das nicht zum ersten Mal. Im Jahr 2000 feierte man bereits die 651. Auflage des Traditionsmarkts, der von Samstag bis Mittwoch veranstaltet wird.
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