Die einstige Bergbaustadt Castrop-Rauxel erlebte einen wirtschaftlichen Schwung durch die Zechen Victor, Erin, Ickern und Graf Schwerin. Letzterer, der Grube Graf Schwerin, wollen wir heute einen Besuch abstatten und bekommen es dabei auch mit Auf und Ab zu tun.
Wir starten auf dem Parkplatz am Goldschmieding-Park, nahe der einstigen Pferderennbahn und dem Haus Goldschmieding. Der frühere Adelssitz, die Naturhindernis-Pferderennbahn und das Parkareal erinnern an den Gründer der Zeche Erin, William Thomas Mulvany aus Dublin, der hier seine Spuren hinterließ.
Die Halde Schwerin, die zur 1967 stillgelegten Zeche Graf Schwerin im Ortsteil Schwerin, gehörte, liegt auch an der Route der Industriekultur. Wir sind gespannt und treffen als auf ein Bergbaurelikt, das zum Wahrzeichen von Castrop-Rauxel wurde, den Hammerkopfturm Erin Schacht 3. Der Hammerkopfförderturm, knapp 35m hoch, wurde über Schacht 3 im Jahr 1929 aufgestellt. Ein Turm in dieser Bauart ersetzte das Maschinenhaus, das sonst neben dem Fördergerüst hätte stehen müssen. Die Gründung der Zeche Graf Schwerin war eine bergrechtliche Gewerkschaft und damit eine Kapitalgesellschaft. Sie wurde 1872 gegründet.
Wir gehen durch die Bodelschwingher Straße, kommen an der Zechensiedlung Funkestraße/Grimbergstraße vorbei, und hinauf zur Halde Schwerin. Rechterhand ist auch einstiges Zechengelände mit Industriekultur. Wir kommen auf rund 140m in der Höhe und sind oben mit der Sonnenuhr auf dem höchsten Punkt der Stadt Castrop-Rauxel. Man genießt einen schönen Blick über die Stadt und bevor die Bäume hochwuchsen, auch auf das Emschertal.
Die Halde Schwerin, im Quellgebiet des Deininghausener Baches gelegen, wurde im Rahmen einer Werkstatt von Bürgern, Künstlern und Planern gestaltet. 1993 entstand das begehbare Kunstwerk der Sonnenuhr von Jan Bormann mit 24 Edelstahlstelen und einem Stabdreieck.
Wir verlassen den Höhepunkt, übrigens sagt der Schweriner, er lebe auf Schwerin, nicht in Schwerin. Das mag an der Höhe liegen oder an der Bergbauhistorie, da man als Bergmann oberhalb der Grubenarbeit lebte, in diesem Fall oberhalb der Zeche Schwerin. Wie dem auch sei. Wir gehen abwärts durch abwechslungsreiche offene Landschaft mit Wald und landwirtschaftlich genutzten Flächen, schließen die Runde durch die Bergstraße und kommen durch den Goldschmieding-Park sowie am dortigen Entenweiher vorbei.
Bildnachweis: Von Frank Vincentz [GFDL], via Wikimedia Commons
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