Wer mehr sehen will muss höher hinaus und wer schnell mehr sehen will, muss steiler höher. Das machen wir heute. Wo die Emse in die Hörsel mündet, in Sättelstädt, nahe der Hörseltalbrücke der A4, wandern wir vom Wanderparkplatz bei der Thüringer Bahn die ersten 1,7km steil ansteigend auf den Großen Hörselberg (484m) und überwinden 220 Höhenmeter.
Der Große Hörselberg, wo einst die Götter wohnten, ist Naturschutzgebiet und wir kommen an einem kleinen Weinberg vorbei sowie am Friedhof mit Johanneskirche und Gefallenendenkmal in das Naturschutzgebiet bzw. wandern mit Waldrand und Wiesenblick sowie dann durch den Mischwald hinauf Panoramaaussichten vom Hörselberg, wir schauen beispielsweise zur Wartburg und zum Inselsberg sowie auf die umliegenden Dörfer.
Der Thüringer Waldverein Gotha baute 1890 auf der seinerzeit kahlen Höhe das Hörselberghaus als Wander- und Ausflugsziel. Im Gasthaus kann man anhand der Fotos Einblick in die Geschichte nehmen. Die Hörselberge aus Muschelkalk und Buntsandstein sind Teil der Umrahmungen des Thüringer Beckens und wir sind umrahmt von etlichen Naturparks: Naturpark Eichsfeld-Hainich-Werratal, Nationalpark Hainich, Naturpark Thüringer Wald.
Wie stimmungsvoll die Felsen und Höhlen wirkten, davon zeugen die Tannhäuserhöhle und die Venushöhle. Richard Wagner soll an der Venusgrotte zu seiner Oper „Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg“ inspiriert worden sein. Die Sage um Frau Holle (Göttin Holba) ist mit dem Hörselbergloch verbunden. In den Höhlen weilen nun überwiegend Fledermäuse, die ihrerseits Anlässe für Geschichten bieten: von Vampiren und Viren.
Rund 1km verbringen wir leicht absteigend in der Höhe, dann geht’s steiler hinab zum Jesusbrünnlein, zu dem man einen Abstecher machen kann. Die Quelle ist gefasst und der Ort wird für Andachten genutzt. Der Sage nach flehte ein verdurstender Hirte und seine verdurstenden Schafe den Heiland um Hilfe und schwupps, kam sie frisch und klar aus dem Felsen heraus. Nach so trockenen Sommern wie in den letzten Jahren, hätten Hirte und Schafe allerdings Pech gehabt. Oft ist hier jetzt kein Wasser mehr.
Mit Waldrand und Wiese geht’s ins Hörseltal in den Zapfengrund, wir biegen in die Ortsstraße, wandern gen Sättelstädt durch abwechslungsreiche Kulturlandschaft, streifen das Dörfchen Kälberfeld und sind alsbald am Ausgangsort.
Bildnachweis: Von Metilsteiner [CC BY 3.0] via Wikimedia Commons
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