Vom Lapadu zur Neuen Mitte Oberhausen

Der Landschaftspark Duisburg-Nord ist unser Ausgangsort. Die Duisburger halten den Namen knapp: Lapadu – oder verniedlicht als „Landi“. Vielleicht heißt ja auch das leuchtende Krokodil so. Das ist auch nicht, was es scheint, denn es ist ein Kran des Hüttenwerks Meiderich, um das sich herum statt lediglich Arbeit das Vergnügen eingefunden hat. Auch am Ziel unserer Strecke steht Unterhaltung, mit der Neuen Mitte Oberhausen.

Dazwischen entdecken wir das Leben am Rhein-Herne-Kanal. Wir parken schräg gegenüber der Jugendherberge Duisburg-Meiderich (Lösorter Straße). Hier ist auch die Kraftzentrale als Veranstaltungsort. Hochofen- und Industrieromantik, Schornsteine, Illumination, Brachen, die von der Natur zurückerobert werden und zur neuen paradoxen Wortschöpfung „Industrienatur“ geführt haben.

Ursprung ist das Hüttenwerk Meiderich. Es wurde 1901 von der „Rheinische Stahlwerke Meiderich zu Ruhrort“ gegründet, wurde Tochter von Thyssen und die kochte 84 Jahre lang Roheisen. Wir lassen Lapadu auf unsere Synapsen wirken, die ordentlich zu tun bekommen. Hier muss man ganz klar nochmal hin.

Wir wandern entlang der Alten Emscher die Emscherpromenade. Links rauscht die A42. Wir lassen die L1 hinter uns, biegen in den Weg Brahmstraße, umwandern Obermeiderich, kommen an den Rhein-Herne-Kanal und lassen dort die A3 hinter uns. In den Arm des Autobahnkreuzes schmiegt sich 35ha groß der Westfriedhof Oberhausen, der übrigens auch an der Route der Industriekultur liegt.

Wir kommen am Kriegerehrenmal Germania vorüber. Auf der anderen Seite vom Kanal ist Lirich. Den Rhein-Herne-Kanal rechterhand geht’s bis zu den Schienen. Dahinter erstreckt sich die Anlage mit Kaisergarten und Tiergehege, Teichen und Wirtschaftshof, Wiesen für Menschen mit und ohne Hunde, mit und ohne Hunger. Durch den 29ha messenden Kaisergarten, dem ältesten Park Oberhausens, verläuft auch der Klompenweg.

Um das Tiergehege wandernd streifen wir das Schloss Oberhausen, das 1818 im Stil des Klassizismus fertig wurde. Die Gebäude umgeben in Hufeisenform einen Innenhof. Das Schloss bietet Gastronomie, Ausstellungsflächen und eine Galerie.

Wir wandern über den Kanal über eine Brücke, sind quasi in einer Spiralfeder, die Slinky Springs to Fame heißt. Zwischen Emscher und Kanal kommen wir zur nächsten Brücke, über die wir dann die Neue Mitte Oberhausen erreichen, am berühmten Gasometer vorbei.

Die Neue Mitte hat: vielleicht eine Brache in spe, den geschlossenen Abenteuer Park Oberhausen. Also besser gleich zum Platz der Guten Hoffnung, König Pilsener Arena, südlich ist das LVR-Industriemuseum im Peter-Behrens-Bau. Auch nah am Platz ist das Centro und die Promenade mit etlicher Kulinarik, um die eigene Mitte anzudicken.

Bildnachweis: Von Rainer Halama [CC BY-SA] via Wikimedia Commons