Vom Passo Vezzena auf den Piz de Levico

Almwiesen, Kräuter, Blumen, Felsen und Festungen, super Aussichten ehedem und die auch noch durch ein Festungsfenster, wenn man will. Eine wunderbare Wanderung bis auf rund 1.908m am Piz de Levico erfreut heute unser Herz-Kreislaufsystem und die Sinne, die auf diese Natur-Kur ausgerichtet sind.

Die Vezzena-Spitze, wie sie auch genannt wird, wird als leicht erklimmbarer Berg betitelt, was wohl daran liegt, dass es keine Steigeisen braucht, sondern ein Kammweg dort hin führt. Ist aber auch anstrengend. Los geht’s am Passo Vezzena auf rund 1.402m, mit schmucken Kirchlein, vom Parkplatz an der Straße SS349 zwischen Gionghi und Asiago. Trento ist nordwestlich von hier. Die ersten ca. 1,2km werden auch die letzten sein. Wir wandern sie gen Norden und zum Forte Busa di Verle, auf dem Wanderschild steht Forte Verle und man sieht ein Vogel-Piktogramm, vermutlich eine Taube, denn der Weg heißt auch Friedensweg.

Die Ruinen des Werks Verle, wie es auch heißt, können wir uns jetzt oder auf der Rücktour genauer ansehen. Dieses Verteidigungswerk war eines von 7 des österreichisch-ungarischen Befestigungsriegels, befindet sich auf der Hochfläche Lavarone-Folgaria, wurde zwischen 1908 und 1913 gebaut. Zu Zeiten von Mussolini und eines Stahlembargos sprengte man den Stahl aus dem Bau, was der eh schon durch Schäden im 1. Weltkrieg angegriffenen Anlage noch mehr zusetzte.

Die Runde öffnet sich, durch Linkshalten, wandern wir durch die Kräuter- und Blumenwiesen, gelangen in den Schatten spendenden Wald. Dann gelangen wir von unserem Steig (Nr. 205) auf eine alte Militärstraße, die durch die grasbewachsene Bergvegetation zum Gipfel hinaufführt, dem Cima Vezzena oder Piz de Levico. Unterwegs haben wir schon tolle Aussichten auf das Hochland von Vezzena. Auf dem Gipfel und beim Kreuz sehen wir auch, dass sich das Berggestein mit dem Festungsgestein mischt.

Hier ist die einstige Festung Vezzena, beziehungsweise, was von ihr übrig ist. die Aussichten sind klasse und die durch ein Festungsfenster gibt ein prima Fotomotiv. Man schaut auf die Almen, Wiesen, ins Tal und in die Berge, sieht das Valsugana Tal mit Caldonazzo, Levico und zwei Seen. Bei guter Sicht kann man auch die Brenta-Dolomiten erblicken. Auf der Militärstraße wandern wir dann abwärts, genießen Wald und Wiesen und vielleicht auch am Ende noch ein Kaltgetränk aus dem Gasthaus.

Bildnachweis: Von Llorenzi [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons