Eines vorneweg: Das Ziel dieser Tour im Berliner Süden gibt es eigentlich gar nicht. Denn das Schloss Steglitz ist eigentlich ein Gutshaus und das danach benannte Einkaufszentrum Das Schloss hat damit gar nichts zu tun, sondern befindet sich im Rathaus Steglitz. Aber trotz dieser Feinheiten: Die Tour entlang des Teltowkanals vom Tempelhofer Hafen nach Steglitz lohnt allemal.
Start für diese Tour ist die Haltestelle Ullsteinstraße der U-Bahn Linie 6. Sobald man den Bahnhof verlassen hat, genießt man von der Brücke erst einmal den Blick auf das Ullsteinhaus. Das 1925-27 erbaute expressionistische Backsteinhaus war einst das Druckhaus für den Ullsteinverlag. Die Ullstein-Eule, noch heute Logo des Ullsteinverlags, schmückt den Eingang des Ullsteinhauses am Mariendorfer Damm.
Von der Stubenrauchbrücke geht es dann hinunter zum Tempelhofer Hafen. Der Hafen in Tempelhof mit dem Speichergebäude und den Ladekränen entstand Anfang des 20. Jahrhunderts. Der Speicher war einer der ersten Stahlbetonbauten in Deutschland. Bis zur Wiedervereinigung lagerten hier Teile der Senatsreserve: Lebensmittel, die für den Fall einer weiteren Blockade durch den Ostblock kontinuierlich vorgehalten wurden.
Vom Tempelhofer Hafen geht es nun entlang des Teltowanals Richtung Steglitz. Man passiert rechts des Kanals Germelmannbrücke, Techowbrücke und Teubertbrücke. Dann ist man bereits in Steglitz und läuft am Maulbronner Ufer weiter bis zur Severinsbrücke. Hier quert man den Teltowkanal und geht ein kleines Treppchen hinab zum Frankentaler Ufer. Über den Edenkobener Weg kommt zum Edenkobener Steig – einer Fußgängerbrücke über den Teltowkanal.
Wieder am rechten Ufer folgt man dem Teltowkanal bis zum Albert-Schweitzer-Haus der Jugend. Hier biegt man rechts ab in den Stadtpark Steglitz. Der 17ha große Park wurde 1906-14 angelegt und beeindruckt durch seine schöne Teichlandschaften, die mächtigen Bäume und die großzügigen Liegewiesen. Im Stadtpark passiert man einen Gedenkstein, der an die Gründung der Wandervogel-Bewegung erinnert, die um 1900 in Steglitz begründet wurde.
Über die Birkbuschstraße wechselt man in den Bäkepark mit dem romantischen Bäketeich. Er wird von der kleinen Bäke gespeist, die hier im Park kanalisiert ist. Durch den Bökepark kommt man zur Haydnstraße, geht weiter durch eine Grünanlage bis zur Schützenstraße, um hier rechts abzubiegen und die Birkbuschstraße zu erreichen. Der folgt man linkerhand und kommt zum Wolfensteindamm und an den Beginn der Schlossstraße, Berlin zweitgrößte Einkaufsmeile nach dem Tauentzien (KaDeWe etc.).
Wir wechseln die Straßenseite und passieren das Gutshaus Steglitz. Es wurde 1802 für den preußischen Großkanzler Carl Friedrich von Beyme erbaut und diente später als Sommersitz für den volkstümlichen Feldmarschall Friedrich von Wrangel, weshalb man das Gutshaus auch Wrangelschlösschen nennt.
Im ehemaligen Wirtschaftstrakt des Wrangelschlösschens wurde bereits 1921 das Schlossparktheater eingerichtet. Hier inszenierten u.a. Samuel Beckett und Max Brod und spielten Hildegard Knef und Klaus Kinski. Hinter dem Wrangelschlösschen und dem Schlossparktheater erhebt sich die 1876-80 fertiggestellte evangelische Matthäuskirche, deren schlanker Turm stolze 68m misst.
Durch eine kleine Grünanlage geht es schließlich zur 1895-98 erbauten Schwartzschen Villa, die seit 1995 als Steglitzer Kulturhaus Veranstaltungsort für zahlreiche Ausstellungen und Veranstaltungen in Steglitz ist. Hinter der Schwartzschen Villa liegt das Rondell des 1951 erbauten VW-Pavillons – der ebenfalls unter Denkmalschutz steht.
Auf der anderen Seite der Grunewaldstraße schließlich erhebt sich das 1898 erbaute neugotische Rathaus Steglitz. Das Gebäude wurde 2005 in das Einkaufszentrum Das Schloss integriert. Vom Rathaus Steglitz kann man mit der U-Bahn Linie 9 über Kurfürstendamm nach Gesundbrunnen, mit der S-Bahn Linie 1 Richtung Zehlendorf und Wannsee oder nordwärts zur Friedrichstraße und dem Potsdamer Platz fahren. Außerdem bringt einen die Buslinie 170 wieder sich zurück zum Tempelhofer Hafen.
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