Vom Zellersee über den Schiener Berg zum Untersee (Bodensee)

Westlich des Zeller Sees (Teil des Bodensees) wandern wir eine hübsche Strecke, die uns Seeaugenblicke und Seeüberblicke bietet, mit Aussichten in den Hegau, auf den Bodanrück, in die Alpen und am südlichen Zipfel der Halbinsel Höri sieht man die Rheinaue und den Thurgauer Seerücken.

Es geht von Moos am Bodensee über Bankholzen mit Aussicht nach Hemmenhofen, am Untersee, wo der Rhein raus fließt. Hier ist der Hochrhein zwischen Bodensee und Basel, durch den die Grenze Deutschland/Schweiz verläuft. Ein Stück westlich unseres Zielpunktes ist der berühmte Rheinfall von Schaffhausen.

Die ersten Kilometer sind noch recht soft. 623m erreichen wir nach ca. 8,6km und dann wandern wir die letzten 3km bergab. Moos (Bodensee) liegt südlich dem Radolfzeller Aachried, einem Feuchtwiesenareal mit der Radolfzeller Aach. Moos ist ein Fischerdörfchen und heute ist ein Wirtschaftszweig der Gemüseanbau. Aus diesem Boden stammt die „Bülle“, wie die Höri-Zwiebel, eine rote Speisezwiebel, genannt und gefeiert wird.

Mit der Mühlenstraße verlassen wir Moos und kommen am Fuße des bewaldeten Höhenzugs Schiener Berg nach Bankholzen hinauf. Schmucke Bauernhäuser bilden ein geschlossenes Ortsbild. Die Kirche St. Blasius steht mitten im Ort. Durch die hübsche Mühlbachschlucht mit nachgebildeter Mühle von 1517 erreichen wir leicht ansteigend den Waldrand und beim Wasserreservoir haben wir Ausblicke in den Hegau und auf den Gemüseanbau.

Es geht Richtung Naturdenkmal, das am Nettenbach liegt, den wir queren. Wir wandern mit Wald und Waldrand, haben auch Aussichten auf das Naturschutzgebiet Graues Ried. Nach rund 6,5km geht es durch den Wald aufwärts. Wir wandern durch die bunten Wälder des Schiener Bergs (Landschaftsschutzgebiet) und haben nach 8,6km den höchsten Punkt erreicht. 

Wir wandern am Südhang des Berges abwärts, streifen üppige Wiesen und kommen an Obstgärten vorbei. Dabei genießen sich Ausblicke auf den Untersee und den gegenüberliegenden Thurgauer Seerücken. Am Sonnenhof vorbei gelangen wir nach Hemmenhofen über den Walter-Kaesbach-Weg. Rechterhand unserer Route ist das Museum Haus Dix, das zum Kunstmuseum Stuttgart gehört, und einst Atelier und Wohnhaus des Malers Otto Dix (1891-1969) war.

In Hemmenhofen sehen wir die katholische Kirche St. Agatha mit mittelalterlichen Bauteilen, die im 15./16. Jahrhundert Erneuerungen erfuhr. Wir biegen kurz drauf nach links in die Uferstraße. Dort im Park erinnert ein Findling an das einstigen Zisterzienserinnenkloster. 

Durch die Torkelgasse und Dorfstraße erreichen wir den Zielpunkt der Höri. Zahlreiche Künstler hielten sich gerne hier auf, was dazu beitrug, dass die Höri auch als „Künstlerkolonie“ bezeichnet wird. Die L192 verbindet entlang dem Ufer des Zeller Sees Hemmenhofen mit unserem Startort Moos.

Bildnachweis: Von JoachimKohlerBremen [CC BY-SA] via Wikimedia Commons