Im Norden der spanischen Baleareninsel Mallorca liegt die Gemeinde Pollença, kastilisch Pollensa. Sie grenzt nördlich an Alcúdia. Zur Gemeinde Pollensa gehört der Ort Cala Sant Vicenç. Cala kann mit Bucht übersetzt werden. Und wir erwandern dieses landschaftlich einzigartige Gebiet mit Buchten mit kristallklarem Wasser, Höhlen und interessanten Formationen an den Felswänden.
Es wird fantastisch und wir können uns Abenteuergeschichten erzählen, von Seefahrern und Piraten, versunkenen Schätzen und verlorenen Lieben. Denn durch den Nordwind wurden seit alters her etliche Schiffe gegen die Felsen gelenkt, zerschellten und versanken. Auf unserer Wanderung, wo man vielleicht auch mal die Hände zur Hilfe beim Aufstieg verwendet, gelangen wir bis auf la Mola (474m) hinauf.
Es wird über geschotterte Wege gehen und wir werden kaum Schattenspender haben: Wanderschuhe und Sonnenschutz sind unerlässlich. Fernglas, Fotoapparat oder wahlweise Staffelei könnte man auch mitführen und vielleicht noch eine Taschenlampe, um in Höhlen zu leuchten.
Wir starten an der Mole in Cala Sant Vincenç, am kleinen Strand ist ein Parkplatz, und lenken die Schritte zur Zunge, Punta de la Torre, die ins Meer ragt und wir den Blick über das Wasser der Bucht schweifen lassen. Wenn wir den kleinen schmucken Ort verlassen, nehmen wir den Weg „Cami de ses Coves Blanques“. „Camino“ ist der Weg, „ses“ sind sechs und „Coves Blanques“, sind weiße Buchten.
Es geht mäßig ansteigend durch die filmreife Kulisse mit Meerblick in nördliche Richtung zum Punta des Coves Blanques. Hier tummeln wir uns eine Weile und erkunden das Gelände, vorsichtiger als die Ziegen, die sich bestens auskennen. In den Felsen sind Höhleneingänge zu sehen. Mit Blick über die Bucht wenden wir uns gen Südwesten und der Anstieg wird deutlicher.
Wir kommen an einer Höhle namens El Passadis vorbei und erreichen über den Schotter und aussichtsreich die Höhe la Mola nach etwa 5,8km. Von 450m wandern wir die nächsten rund 1,5km bis auf 50m talwärts. Wenn die Kargheit der Landschaft mit mehr Bäumen bestanden ist, sehen wir die Cova de les Rodes. Kurz später sind wir bei der Kirche von Cala Sant Vincenç.
Das GPS führt zum Ausgangspunkt mit dem kleinen Strand zurück. Wir machen aber noch einen Abstecher in die Gegenrichtung, um ein weiteres Highlight der Region in Augenschein zu nehmen: Coves de l’Alzinaret. Das sind Höhlen aus der mittleren Bronzezeit, die durch Menschenhand um 1600 vor Christus entstanden sind, um den Toten eine letzte Stätte zu geben. 1887 waren 14 Höhlen bekannt, nur 7 haben die Zeit überdauert.
Bildnachweis: Von originalpickaxe [CC BY 3.0] via Wikimedia Commons
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