Betrachtet man das Naturschutzgebiet Lüneburger Heide in den Umrissen und aus der Vogelperspektive, untermauert dies, warum der Wilseder Berg auch das Herz der Lüneburger Heide genannt wird. Er ist nicht nur mit 169m die höchste Erhebung in der Heidelandschaft, sondern liegt so gesehen auch am „rechten Fleck“. Das zweite Heide-Highlight ist der Totengrund. Selbstredend lässt sich der Heidschnuckenweg die Wiege des Naturschutzgebiets nicht entgehen.
Wir lassen uns Zeit auf der Runde, die uns aufwärts führt und verbringen eine gute Weile im Heidemuseum Dat ole Huus. Start ist Döhle, das verkehrstechnisch gut angebunden ist, mit der Bahn, die zwischen Egestorf und Bispingen, mit der Autobahn 7 und zwei möglichen Abfahrten (Egestorf und Bispingen). Im Naturschutzgebiet Lüneburger Heide, das sich westlich von Döhle ausdehnt, wird es autofrei. Döhle ist von Fachwerk- und Bauernhäusern geprägt.
Wo die Dorfstraße endet, beginnt das Naturschutzgebiet Lüneburger Heide. Wir wandern mit der Uhr und kommen über die Schmale Aue (Seeve-Zufluss). Sogleich stimmen Wiesen, Wald und Heide auf die wunderbare Kulturlandschaft ein. Ein Schafstall steht rechts des Wegs und tut sein Übriges hinzu.
Wir queren den kleinen Kiesmoorbach, wandern durch Heide und Wald in Richtung Geitzenberg (102m), begegnen dem Sträßchen Sellhorn und kommen auf dem Hermann-Löns-Weg in den überaus idyllischen und als Heide-Highlight gefeierten Totengrund. Die sanfthügelige Heidelandschaft mit Wachodertupfen, Birkenrascheln und Kiefern ist schon recht mystisch und schön anzusehen.
Wir erfahren auch die Zusammenhänge zwischen Heidepfarrer Wilhelm Bode und Professor Andreas Thomsen. Letzterer gab das Geld, damit Ersterer das Areal Totengrund 1906 erwerben konnte, um es Spekulationsgeschäften zu entziehen. Der Totengrund lieferte den Grund für das Naturschutzgebiet. Der Heidepfarrer war sehr engagiert und half auch dem Lehrer Dageförde bei der Umsetzung der Bauernhäuser, aus denen das Heidemuseum Dat ole Huus wurde, in dem Heideort Wilsede, welches das Leben der Bauern um 1850 zeigt.
Dat ole Huus ist eines der ältesten Freilichtmuseen Deutschlands, wurde 1742 erbaut und zeigt sich mit Fachwerk als typisches Haus der Nordheide. De Emhoff, mit Ausstellung und Stallung, ist in Holzbauweise und typisch Südheide. Es entstand als Bauernhaus 1609 in Emmingen, wurde 1964 nach Wilsede verbracht. Beide haben ein Krüppelwalmdach oder Schopfwalm. Diese Bauweise kommt in den Alpenregionen vor und in Norddeutschland. Die stabilen Dächer leiten den Wind gut ab, halten die Kälte besser draußen. Unter den Überhängen entsteht witterungsgeschützter Raum. Seinerzeit hat man sehr klug gebaut!
Nach einer ausgiebigen Rast ruft der Berg. Vom Wilseder Berg genießen wir die Aussicht. Rund 8,5km waren es bisher. Mit Heide und Wald kommen wir in die Südspitze des Örtchens Undeloh, wo das Heideerlebniszentrum einlädt weitere Wissenslücken zu Landschaft und Leuten zu schließen.
Wir folgen dem Radenbach durch das Radenbach-Tal. Heide, trockene Böden und bisweilen auch Feuchtwiesen sorgen für Abwechslung. Mit dem Pastor-Bode-Weg sind wir durch Wäldchen und Auwiesen unterwegs, queren die Schmale Aue. Diese zur Rechten wandern wir teils auf dem Alten Postweg zum Ausgangsort Döhle zurück.
Bildnachweis: Von Ina Hensel (telemakro.de) [CC BY-SA] via Wikimedia Commons
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