Der Wilseder Berg wird auch gerne als Herz der Lüneburger Heide beschrieben. Wir wollen heute seinen Herzrythmus horchen und tun dies ab Undeloh. Mit 169m ist der Wilseder Berg der höchste Berg in der Lüneburger Heide. Er liegt innerhalb des Naturschutzgebiets und ist als erhabener Punkt schon früh in die Aufmerksamkeit gerückt. Obenauf ist ein Gipfelstein mit Entfernungsangaben. Carl Friedrich Gauß war hier und hat gemessen.
1820 wurde der berühmte Mathematiker, Physiker, Astronom, Statistiker und Geodät Gauß (1777-1855) durch König Georg IV. damit beauftragt das Königreich Hannover einzumessen. Interessant ist, dass von den vielen Gaußsteinen bereits kurz nach deren Errichtung etliche von Landbesitzern zerstört wurden, weil sie durch diese Vermessung Änderungen der Besteuerung befürchteten. Die Gauß-Säule auf dem Wilseder Berg ist von 1925.
Unser Start/Ziel Undeloh, mundartlich Unnel, ist eine kleine Gemeinde. Wir starten im Süden von Undeloh und wandern gen Süden. Dabei durchstreifen wir die herrliche Heidelandschaft, durch die auch einige Kutschen ihre Gäste durchs autofreie Naturschutzgebiet transportieren. Es geht nach Wilsede, aus dem der Wilseder Bach kommt, um zum Radenbach zu fließen, der aus Undeloh kommt.
Das Heidedorf Wilsede gehört zu Bispingen. Als man zuletzt gezählt hat, lebten dort 29 Einwohner. Wir sollten uns die Zeit für einen kleinen Abstecher nehmen, denn in dem schmucken Örtchen sind Museen eingerichtet.
Das Heidemuseum Dat Ole Huus ist eines der ältesten Freilichtmuseen Deutschlands. Das 1742 erbaute Fachhallenhaus ist ein typisches Haus der Nordheide. Es kam 1907 aus Hanstedt nach Wilsede. Man kann sich anschauen wie die Heidebauern um 1850 lebten. Das Flett ist eine offene Wohnküche mit Feuerstelle, das hat was Heimeliges. Man schätzt, dass das alte Haus älter ist als angenommen.
Ein weiteres Gebäude ist De Emhoff in Holzbauweise und ebenfalls unter einem Krüppelwalmdach. Es ist typisch Südheide. De Emhoff wurde als Bauernhaus 1609 in Emmingen nahe Soltau errichtet und kam 1964 nach Wilsede. Der Heidschnuckenweg führt hier vorbei.
Wir wandern zum Wilseder Berg und genießen die Aussichten über die hügelige Landschaft, die sich ein Maler kaum hätte besser ausdenken können. Etwa hier hat die Runde auch ihr „Bergfest“. Durch das Gemälde kehren wir mit Heide, Wacholder und Wald nach Undeloh zurück.
Bildnachweis: Von Ina Hensel (telemakro.de) [CC BY-SA] via Wikimedia Commons
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