Rheinfelden gibt es in Baden und in der Schweiz, dazwischen fließt der Hochrhein. Wir werden überwiegend auf der Schweizer Seite unterwegs sein und haben zusätzlich Zeit für den Besuch des Freilichtmuseums Augusta Raurica eingeplant. Die Außenanlagen sind kostenlos zugänglich, das Museum mit der Römervilla braucht wenige Schweizer Franken.
Wir werden auf jeden Fall eine Menge zu sehen bekommen und es geht schon dramatisch los, mit Start beim Bahnhof Rheinfelden (Baden) wenden wir uns gleich dem Rhein zu. Es geht in Richtung Haus Salmegg und zur Alten Rheinbrücke. Davor am Ufer sehen wir die Nixe St. Anna, die um ein ertrunkenes Kind trauert.
Das St. Anna Loch markiert mit 32m den tiefsten Bereich des Flusses und der ist heimtückisch. Wer hier ertrinkt, so die Sage, kommt nie wieder hoch und es heißt, St. Anna habe denjenigen zu sich geholt. Die Überlieferung fußt auf der Geschichte der Burgherrin Anne, die durch die frustrierten und plündernden Hunnen dort ertränkt worden sein soll.
Die 147m lange und 1912 eröffnete Alte Rheinbrücke verbindet die beiden Rheinfeldens. An der Bogenbrücke gelangen wir zum bewachsenen Inseli, wo einst die Burg Stein gestanden hat, von der nicht mehr viel zu sehen ist. Das Inseli wurde parkartig angelegt. Wir umgehen die hübsche Altstadt des Schweizer Rheinfeldens und biegen ins Oelwegli, passieren die Kaiserstraße, den Bahnhof und wandern mit dem Alleeweg.
Vielleicht ist auch gerade ein Dampfzug im Sondereinsatz zur historischen Brauerei Feldschlösschen deren Ensemble, bestehend aus rund einem Dutzend Gebäuden, ins Auge sticht. Einerseits wegen dem hohen Schornstein und dem Turm, andererseits, weil die Anlage so ausgedehnt und schmuck ist. Sie wurde ab 1892 im Burgenstil des Historismus gebaut. Den Kern des Ensembles bildet das 1908 errichtete und 1957 erweiterte Sudhaus, mit Bögen, Arkaden und Kapitellen beispielsweise. Hier wird Industriestil gefeiert!
Wenn wir auf unserer Route die A3 hinter uns gelassen haben, geht es bergan durch erfrischenden Mischwald. Wenn der Wald der Kulturlandschaft wieder mehr Raum gibt, sind wir oben und haben einen schönen Blick über das hügelige Tafeljura und sehen auch das 1790 säkularisierte Kloster Olsberg.
Am Standort „Weid“ wird der Interregio-Wanderweg verlassen, wir biegen nach rechts und wandern in Richtung Kaiseraugst, talwärts. Abermals überbrücken wir die A3 (Basel-Zürich) und sind im Zeitalter der Römer, sozusagen. Über 2.000 Jahre alt ist Augusta Raurica (um 44v. Chr.). Bis zu 10.000 Römer lebten um 200 n. Chr. hier. Die Stadt entstand als „Planstadt“ auf der grünen Wiese am Rhein. Es gibt so viel zu sehen. Wir kommen am Römischen Haustierpark vorbei mit Grabmonument, dann geht’s zu den Ausgrabungsstätten mit Wasserwirtschaft, Theater, Tempel, Backstube, Badehaus, Handwerkshäuser … Fantastisch!
Wir gehen schließlich ein Stück mit der Landstraße, passieren sie, kommen zum Bahnhof Kaiseraugst und zur Frühen Kirche, die am Rheinufer steht. Die Kirche St. Gallus war einst Bischofsresidenz und das Baptisterium geht auf das 4./5. Jahrhundert zurück, der Turm auf das 14., der Saal auf das Jahr 1749. Wir werden jetzt ca. 6km mit dem Hochrhein wandern und über das Inseli zum Ausgangsort zurückkehren.
Bildnachweis: Von Carole Raddato from FRANKFURT, Germany [CC BY-SA 2.0] via Wikimedia Commons
Start dieser Runde ist auf der Höhe von St. Chrischona im Kanton Basel-Stadt und der Landgemeinde Bettingen. Von dort gehts hinunter zu den deutschen...
Der Ort Beuggen (Rheinfelden) ist sogar an einer Beuge, wo sich der Hochrhein biegt, auf der Schweizer Seite Riburg gegenüberliegt und wo wir auf...