Folgt man dem Lauf der Sieg von Netphen aus flussaufwärts, vorbei an Deuz, Grissenbach und Nenkersdorf, erreicht man das kleine Dorf Walpersdorf. Die Fachwerkhäuser des Dorfes, das 1344 erstmals urkundlich erwähnt wurde, sind sehenswert.
Die eigentliche Attraktion von Walpersdorf liegt ein wenig außerhalb des Orts. An der Straße, die hinauf zur Siegquelle führt, findet sich der Wanderparkplatz Netphen-Walpersdorf. Auf dem dortigen Köhlerplatz kann man live miterleben, wie Holzkohle entsteht. Der Kohlenmeiler Walpersdorf ist neben dem Meiler in Fellinghausen der einzige noch aktiv betriebene Meiler im Siegerland.
Da im ganzen Siegerland reichlich Erz gefunden wurde, aber keine Kohle, musste das Brennmaterial für die Erzverarbeitung eben vor Ort produziert werden. Jahrhundertelang wurde also Buchen- oder Birkenholz zu Holzkohle verarbeitet, um den großen Bedarf zu decken. Heute allerdings ist die Köhlerei ein seltenes Handwerk geworden. Einen aufgeschichteten und vorbereiteten Holzstoß trifft man auf dem Köhlerplatz in Walpersdorf fast immer an. Und wer Glück hat, der kann miterleben, wie Holzkohle entsteht. Zwei Wochen lang muss der Holzstoß qualmen, dann sind aus 1000kg Holz rund 250kg Holzkohle geworden. Die wird heute natürlich nicht mehr für die Erzverarbeitung verwendet. Aber in Gießereien wird Holzkohle auch heute noch verwendet. Und - nicht zu vergessen - beim sommerlichen Grillfest!
Folgt man der Straße weiter hinauf auf die Höhe, erreicht man schon bald die Quelle der Sieg. Die Sieg verleiht einer ganzen Region ihren Namen und entwickelt sich auf ihrer Reise hin zum Rhein zu einem stattlichen Flüsschen. 2013 wurde die Sieg-Quelle komplett renaturiert. Jetzt plätschert die Sieg-Quelle über eine Holzrinne in eine Mulde. Die frühere Steinfassung der Sieg-Quelle wurde abgerissen. Rund um die Sieg-Quelle wurde der Walderlebnispfad Sieg-Quelle angelegt.
Eine alte Sage aus dem Mittelalter behauptet, dass in den Tiefen der Siegquelle ein großer Schatz vergraben sei. Ein Geschwisterpaar habe auf seiner Burg gelebt und allen nur Gutes getan, heißt es, bis sie von finsteren Gesellen aus ihrer Burg gejagt wurden. Doch vor der Flucht fand der Bruder noch die Zeit, den Schatz unter der Siegquelle zu vergraben, wo er noch heute liegen müsste. Denn in der Zwischenzeit hat ihn noch niemand gehoben. Vielleicht ist der Schatz selbst ja aber auch das Wasser der Sieg, wer weiß das schon?
Einen Schatz ganz anderer Art können Naturfreunde südlich der Quelle heben, am Nordhang des Grauhains (636m). Den Hang entlang zieht sich hier die Naturwaldzelle Grauhain, ein prächtiger Hainsimsen-Buchenwald. Auf über 50ha Fläche stehen hier seit über 150 Jahren prachtvolle Rotbuchen. Ein echtes Schmuckstück inmitten der üblichen, forstlich bewirtschafteten Fichtenwälder.
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