Schlanke gut 20km wandern wir hin und zurück mit dem Lauf des Jambachs zu unserer Rechten. Start und Ziel ist Galtür, bei rund 1.580m, Bergfest ist bei der Jamtalhütte, in der Gebirgsgruppe Silvretta, auf 2.165m. Galtür in Tirol, im hinteren Paznaun, liegt in einer Talweitung zwischen Silvretta und Verwall. In Galtür fließen der Vermuntbach und der Jambach zur Trisanna zusammen. Am Ende kommen die Wasser via Sanna in den Inn.
Wasser ist der Bezugspunkt dieser alpinen Wanderung durch ein auch im Winter gern durch Skitourengänger bewandertes Gebiet. Galtür verfügt zudem über 8 Liftanlagen und 40km präparierte Piste und über 250km Wanderwege. Nördlich fließt der Vermuntbach und nimmt den Jambach auf, der durch Galtür zuströmt.
In Galtür starten wir an der Paznauntalstraße (B188), beim Dorfplatz Galtür, neben der Pfarr- und Wallfahrtskirche Mariä Geburt, die von einem Friedhof umgeben auf einem Hügel steht. Ihr Turm aus dem 14. Jahrhundert reckt sich in den Himmel. Das Langhaus wurde nach einem Brand 1622-24 neu errichtet und später barockisiert, mit Rokoko-Schnitzereien im Inneren.
Wir wandern gen Süden und der Quelle des Jambachs entgegen, durch die Auenlandschaft, mit Aussichten in die Bergwelt, Kühe grasen und das Wasser plätschert munter, währen wir stetig aufwärts gehen, die Menta-Alm streifen, gegenüber die Scheibenalm sehen, an der wir hernach direkt vorbeikommen und einkehren könnten.
Der Jambach ist kurz drauf etwas angestaut (Sediment Settling Pond). Wir queren den Zufluss des kleinen Schreibachs und erreichen immer alpiner ansteigend die Jamtalhütte, wo der Futschölbach zum Jambach fließt. Wir haben Bergfest. Die Hütte wurde 1882 bereits gebaut, war unbewirtschaftet. Mit dem Skitourismus wuchs der Bedarf an Schlafplätzen und Gastronomie, man erweiterte und modernisierte. 1978-79 wurden die alten Hüttenteile durch neue ersetzt und nach den Lawinen 1999 musste die Hütte repariert werden, wobei man gleich an Lawinensicherung gedacht hat. Due Jamtalhütte ist gewachsen, 90 Zimmer, 60 Personen können aufs Matratzenlager im Winterraum sind 12 Schlafplätze. Es gibt sogar eine Indoor-Kletterhalle. Wir genießen den Outdoor-Blick ins Silvretta-Gebirge.
Wo Licht ist, ist auch Schatten, möchte man denken. Denn das Panznaun war schon immer lawinengefährdet. Die jüngste Katastrophe war im Februar 1999, als 31 Menschen durch einen Lawinenabgang starben. Im Dezember des gleichen Jahres wurde eine geführte Gruppe durch eine Lawine verschüttet, 9 Menschen starben, 5 konnten lebend geborgen werden.
Die Rücktour führt uns gut gestärkt abwärts mit dem Jambach zur Rechten, jetzt direkt vorbei an der Scheiben-Alm (1.850m), nach Galtür. An der Paznauntalstraße ist das Alpinarium Galtür. Das Museum ist Dokumentationszentrum des Lebens im hochalpinen Raum, Gedenkstätte der Lawinentoten und ist, mehr als nur ganz nebenbei, mit 345m Länge und 19m Höhe ein Teil der Lawinenschutzmauer.
Übrigens war ein berühmter Skitourist Ernest Hemingway, der in der skurrilen Kurzgeschichte „An Alpine Idyll“, einen sagenhaften Hintergrund zur Totenbehandlung der Bergbauern im Winter heranzieht.
Bildnachweis: Von Whgler [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons
Galtür in Tirol, im hinteren Paznaun, liegt in einer Talweitung zwischen Silvretta und Verwall. In Galtür fließen der Vermuntbach und der Jambach...
Der Kops-Stausee steht in Verbindung mit dem Zeinissee, nördlich von ihm. Und beide liegen südlich der Fluhspitzen, am Rande des Europaschutzgebietes...
Zwischen Galtür und Mathon wandern wir im Tal mit der Trisanna. Die bildet sich aus Vermuntbach und Jambach und vereint sich später mit der Rosanna...