Im östlichen zentralen Sardinien liegt Oliena, das rund 7.000 Einwohner hat, recht malerisch umgeben von Bergen, Wäldern und Quellen, in der Babagia am Fuße des Monte Corrasi. Die Provinzhauptstadt Nuoro ist nordwestlich, südöstlich ist der Monte Corrasi (1.463m), der höchste Gipfel des Supramonte-Gebirges. Das besteht überwiegend aus weißem Kalkstein. Der Tagesausflug führt uns ins Gebirge und zu interessanten Felsformationen und nah an die Grotta di Orgoi. Wer Höhlen erkunden mag, muss hinkraxeln und sollte eine Lampe haben. Ein weiteres Thema rund um Oliena ist der Rotwein, hier Cannonau genannt, anderswo als Grenache bekannt.
Start ist in Oliena auf der Piazza Berlinguer, mit atmosphärischem Häusergeschachtel, nebst Ignazius-Kirche (1734) und Blick ins Supramonte. Gen Südosten verlassen wir das Städtchen. Interessant sind die Steinmauern allerorten. Mit der Strada Provinciale geht’s in die Kulturlandschaft, erst durch Landbau, dann auch durch Laubmischwald, hinauf zur Wanderrast, genannt Area picnic di Maccione. Ein Hotel ist hier auch.
Die Runde öffnet sich nach ca. 2,8km, wir halten uns rechts, schlängeln uns weiter hinauf durch das Hartlaubgehölz und Strauchwerk, ins Landschaftsschutzgebiet Tuònes. Die Schritte folgen der Beschilderung zum nächsten Punkt, Iscala e’Pradu. Die Vegetation ändert sich sehr merklich, da wir die 1.000m überschritten haben und weiter ansteigen. Wenn wir die 1.200m überschritten haben, sind wir im Höhenzug des Supramonte-Gebirges und bleiben eine Weile obenauf, folgen oft dem Weg 405.
Nächstes Naturziel ist Nurra Sas Palumbas. Wir sehen einen Höhleneingang im Kalksteingebirge. Wir wandern bereits abwärts gen Osten, kommen zur Pinnetta Vilitzi, nahe der Höhe Vilitzi. Die Pinnetta ist eine Schutzhütte aus Steinen und Ästen.
Dann erreichen wir die Pinnetti Orgoi nahe der Grotta di Orgoi unterhalb des Punta Cusidore (1.147m), wo sich Bergsteiger hinaufwagen. Steil geht’s gen Norden hinunter und die Vegetation wird wieder von Wald geprägt, darunter Steineichen, Oliven- oder Mandelbäume. Durch den Wald wandern wir in westlicher Richtung und kommen zum Ort, wo sich die Runde geöffnet hatte. Den bekannten Weg wandern wir nach Oliena zurück.
Oliena hat das „orangene Qualitätssiegel“, welches Natur, Kultur, Handwerk und Gastlichkeit auszeichnet. Wir gehen jetzt auf kulinarische Wanderung. Eine 3.000 Jahre alte Backtradition der sardischen Küche ist das Pana Carasau. Ein hauchdünnes Fladenbrot aus Hartweizenmehl ist sehr knusprig und kann sehr vielseitig genossen werden.
Bildnachweis: Von Gianni Careddu [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons
Die Supramonte ist ein Gebirge im Osten von Sardinien, das sich südlich von Dorgali erstreckt. Die Landschaft liegt in der Barbagia, dem schlecht...