Wanderung von Berching zum Albtrauf bei Pollanten

Berching wird vom Main-Donau-Kanal westlich gerahmt, die Sulz fließt hindurch und der Ludwig-Donau-Main-Kanal kommt östlich vorbei. Berching, ein Tor zum Naturpark Altmühltal, hat eine wunderschöne gepflasterte Altstadt, von einer beachtlich gut erhaltenen mittelalterlichen Mauer mit vier Stadttoren und 13 Türmen umgeben.

Wir parken am Ende der Schlesierstraße, schräg gegenüber der Europahalle, am Main-Donau-Kanal, der über 171km den Main bei Bamberg und die Donau bei Kelheim verbindet.

Mit dem Kanal zur Linken gehen wir in Richtung Fußgängerbrücke, sehen auf der anderen Seite den Turm der Erlöserkirche. Wir bleiben auf unserer Seite und sind noch außerhalb der mittelalterlichen Stadtmauern. Rechts sind der Amtsknechtsturm, Schmidweberturm und beim Gredinger Tor aus dem 15. Jahrhundert biegen wir ein.

Die hübsche Mittelalterstadt präsentiert sich links wie rechts des Reichenauplatzes und des Pettenkoferplatzes mit etlichen Baudenkmälern. Die Flankenbauten des Torturms mit Fachwerkobergeschossen stammen aus dem 16. Jahrhundert. Die Wohn- und Bürgerhäuser sind ab dem 17. Jahrhundert. Das himmelblaue Rathaus war einst das Pettenkoferhaus und ist seit 1795 Rathaus. Pettenkofer war Weinhändler in Berching und stiftete 1722 das Kapuzinerkloster, welches in der Folge an die Franziskaner überging.

Hinter dem Rathaus sehen wir die Kirche Mariä Himmelfahrt, die auf eine frühgotische Chorturmkirche zurückgeht und in ihrer heutigen Ansicht die Mitte des 18. Jahrhunderts zeigt, mit Rokoko, das sich im Inneren hübsch und üppig in der Ausstattung spiegelt. Durch das Tor des Türmers, um 1350 erbaut, kommen wir zum Heimatmuseum Berching, in einem Bürgerhaus von ca. 1810.

Das Museum widmet sich auch dem als Opernreformer bekannt gewordenen Christoph Willibald Gluck, der im Sommer 1714 in Erasbach geboren wurde, 1787 in Wien verstarb. Der Komponist der Vorklassik wurde 1756 zum Ritter von Gluck geschlagen. Er arbeitete daran, die Oper wieder auf ihren dramatischen Ursprung zurückzuführen mit Konzentration auf weniger Akteure, Weglassen von allem, was die Handlung nicht voranbringt. Gegenüber dem Heimatmuseum geht’s übrigens in die Klostergasse, mit dem eben erwähnten Kloster.

Wir kommen an Nepomuk vorbei über die Johannesbrücke und die Sulz. Links ist die Spitalkapelle (16. Jahrhundert). Kurz drauf haben wir rechts die St. Lorenz Kirche, die bis 1519 die Stadtkirche war. Sie ist im Kern romanisch, auch zu sehen am mächtigen Chorturm aus dem 13. Jahrhundert.

Links einbiegend wandern wir die Bahnhofstraße, kommen durch ein Tor und über den Ludwig-Donau-Main-Kanal (172km, 1836-1846 erbaut), von dem einige Abschnitte denkmalgeschützt sind. Die alte Wasserstraße wurde durch den Main-Donau-Kanal ersetzt.

Mit dem Alten Kanal zur Linken wandern wir die Straße An der Alten Schleuse, biegen am Ende der Bebauung nach rechts und wandern ansteigend durch die Flur, entlang Waldrand und durch Wald nach Ernersdorf und seiner kleinen Kirche St. Ägidius mit romanischem Chorturm. Nach weiteren etwa 4km durch die Landschaft sind wir im Naturschutzgebiet Albtrauf bei Pollanten im Naturpark Altmühltal, mit einem typischen Landschaftsbild des Albtraufs, mit Steilabfall und Buchenwaldgesellschaften.

Weiter abwärts streifen wir Pollanten durch Wiesen, kommen an die Straße, folgen ihr durch Gewerbe nach Wegscheid, kommen dort über die B299 und den Alten Kanal. Dann geht’s über die Sulz an den Main-Donau-Kanal. Mit ihm zur Rechten wandern wir nach Berching. Auf dem Weg wird Grubmühle gestreift, auf der anderen Seite des Kanals ist Sollngriesbach. Am Gredinger Tor schließt sich die Runde und wir kommen zum Ausgangsort zurück.

Bildnachweis: Von Derzno [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons