Wanderung zum Kloster Santa Maria Assunta (Claro e il suo Monastero)

Es ist so malerisch, dass man meint, man könne einen Roman von Umberto Eco hier spielen lassen. „Hier“ ist das Kloster der Benediktinerinnen Santa Maria Assunta, östlich oberhalb von Claro, das am Fluss Ticino liegt, Für eine historische Verfilmung, müsste man die Kabinenbahn ausblenden. Das 1490 gegründete Kloster ist das älteste im Tessin. Die Anlage erhebt sich auf einem Felsvorsprung, umrahmt von einem Kastanienwäldchen.

Unsere Wanderung aus der Ortsmitte von Claro (Gemeinde Bellinzona) startet bei der Ortsverwaltung mit Brunnen davor und dahinter ist die Kirche S. Rocco aus dem 16./17. Jh., mit Stuck und Figurenschmuck im Inneren. Von der Straße Al Monastéi biegen wir nach nur 200m nach links, in einen für Fahrzeuge mit Bügeln abgesperrten und steingepflasterten Fußgängerweg. Auf diesem Saumpfad wandern wir ansteigend, bis nach insgesamt einem knappen Kilometer die Runde auf geht und wir uns nach links orientieren. Rechts startet die Seilbahn.

Wir sind gut zu Fuß und schlängeln uns durch den Laubwald aufwärts und sind nach nicht mal 2km der Wanderung beim Benediktinerinnenkloster Santa Maria Assunta. Ein herrlicher Ort, der auch nach Vereinbarung Menschen, die gerne eine Klosterzeit verbringen wollen, aufnimmt. Arbeit, Stille und Gebet sind die Themen seit Anbeginn. Schon der Weg bis hierher war ein bisschen eine Zeitreise. Für ihren Unterhalt gehen die Nonnen Tätigkeiten wie Sticken, Nähen, Gartenpflege, Bücherrestauration, Honig-, Marmeladen- und Biskuitproduktion nach. Die Leckereien können an der Klosterpforte erworben werden. Obwohl eine Seilbahn heraufführt, ist es hier trotzdem nicht aufgeregt, sondern ruhig und entspannt. Der Blick fällt aus diesem geschützten Raum ins Tal hinab.

Wir sind etwa auf 600m und wandern weiter ansteigend, dem Pfad 627 folgend durch den Laubwald. Vor der kleinen Siedlung Cauri haben wir bei 775m den höchsten Punkt der Wanderung. Entspannt schlängeln wir uns wieder talwärts.

Bildnachweis: Von Simon Wüllhorst [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons