Festung Bellinzona Entdeckertour

Die Hauptstadt des Kantons Tessin, gelegen am Ticino und in der Magadinoebene, verbindet Historie, Natur und Kultur auf wundervolle Weise. Die ganze Stadt ist eine Festung, bestehend aus drei Burgen, die 2000 zum UNESCO Welterbe erklärt wurden. Die Lage von Bellinzona, die den Charme ausmacht, bescherte eben auch die Festungen. Die Alpenpasse St. Gotthard und St. Bernadino kommen hier zusammen und die Festung schützte Bewohner und die Handelsroute über die Alpen. Durch die Lage bedingt, war Bellinzona oft Schauplatz von Machtkämpfen, begonnen bei den Römern. Es zankten sich Mailänder, Franken und Franzosen, bis Frankreich 1516 Bellinzona an die Eidgenossen abtrat.

Mit der Geschichte Bellinzonas kann man sich in den Museen befassen oder man atmet sie ein, beim Schlendern durch die malerische Altstadt, olfaktorisch abwechslungsreich beim Samstagsmarkt! Wir starten die Burgentour am Bahnhof Bellinzona. Von rund 250m wird es im Uhrzeigersinn bis auf rund 460m gehen. Wir überqueren die Gleise hinter uns, treffen auf die Via Portaccia und wandern ansteigend mit Stufen die Via Asilo hinauf. Bei der Schule und der Via Daro ist ein Platz mit Aussicht. Bei der Kreuzung nehmen wir die Via Pian Lorenzo durch lockere Wohnbebauung. Wir nehmen eine enge Linkskehre in die Via ai Ronchi, biegen nach rechts in einen kleineren Weg ein, der weiter aufwärtsführt. Dabei treffen wir Weinlagen und die Scalinata ad Artore sowie die Via delle Vigne. Auf einem felsigen Hügel sehen wir den Turm der Chiesa di S. Sebastiano. Wir queren die Via Lobbia und kommen über einen kleinen Platz mit Häuschen und rotem Pfeil und wandern in den Gehweg, der sich abzeichnet.

Immer weiter haben wir uns hinaufmäandert, treffen auf die Via alla Predella, halten uns rechts und wandern zur ersten Burg der Runde, Castello di Sasso Corbaro mit Museum (im Winter nur von außen zu besichtigen, ebenso wie die Burg Montebello). Die geometrische Spornburg mit herrlichem Panoramablick, Turm und Innenhof, entstand ab 1479. Sie zeigt Schwalbenschwanzzinnen, Wehrgänge, es gibt eine Kapelle und verschiedene Ausstellungen sowie eine Möglichkeit sich zu erfrischen.

Aus der Höhe schlängeln wir uns zum Castello di Montebello hinab, wobei wir Sträßchen wandern und abkürzende Wege und schöne Aussichten haben. Eine davon vom Punkt Grand Tour of Switzerland. Auch diese Spornburg mit Schwalbenschwanzzinnen ist in einem prächtigen Erhaltungszustand. Die Burg ist mit einer Festungsmauer mit dem Castelgrande verbunden, wo man von hier drauf schauen kann. Älteste Bauspuren von Montebello weisen ins 13. Jahrhundert. Das Museum befasst sich mit Stadtgeschichte und Archäologie. Dann wandern wir zum Castelgrande und dessen Museum.

Unterwegs kommen wir durch eine schmale Gasse zur Piazza Collegiata, von Altbauten und einer Kirche umstanden. Das Castelgrande (auch im Winter zu besichtigen), auf einem mächtigen Felsrücken etwas über der Altstadt, entstand vom 13. bis 15. Jahrhundert und an dieser Stelle soll bereits in der Jungsteinzeit eine erste Siedlung gewesen sein und die Römer haben hier wohl ein erstes Kastell errichtet. Das Museum befasst sich mit Archäologie und Kunstgeschichte. Der Weiße Turm ist als Aussichtsturm zugänglich und Gastronomie findet sich ebenfalls. Es gibt zu viel zu sehen, als dass man schon zum Bahnhof zurückwandern wollte.

Bildnachweis: Von I, Clemensfranz [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons