Wanderung zum Mittelpunkt Oberfrankens und zum Magnusturm

Eine ordentliche Portion Oberfranken steht auf dem Wanderplan, ab Thurnau. Rund die Hälfte der Wanderung liegt in niedrigeren Lagen, mit Feldflur und Bachtal. Ab Kasendorf geht’s hinauf über die Höhe bei Neudorf. Der Waldanteil der Runde ist eher gering. Der Unterhaltungsgrad durch Ortschaften ist dagegen größer und angereichert durch einen Abstecher zum Mittelpunkt Oberfrankens. Zudem kommen wir ansteigend zum Magnusturm mit Aussichtsplattform.

Der Markt Thurnau ist unser Start und Ziel und zwar der Wanderparkplatz nördlich des sehenswerten Ortskerns mit seinen historischen Baudenkmälern. Wir wandern nun erstmal gen Norden hinaus aus Thurnau. Wir kommen über den Aubach, über die Kulmbacher Straße, durch den Ortsteil Todtenhaus und in die Flurlandschaft. Linkerhand hat sich der Golfclub Oberfranken seine Spielwiese gesichert. Wir wandern nach Heubsch und davor machen wir den Abstecher durch Rechtsabbiegen zum Mittelpunkt Oberfranken. Dabei kommen wir über den Friesenbach, an Papiermühle vorbei in Richtung Krumme Fohre.

Der Mittelpunkt Oberfrankens mit Hinweistafel und Rastplatz, ist mit einer Skulptur geziert, die aus Flacheisen zu einer Art übergroßer Eistüte gewickelt ist. Im Zusammenwirken mit dem Baum dahinter ergibt sich ein interessantes Motiv. Von dort zurück durchwandern wir das Örtchen Heubsch, kommen dann in einem Bogen an einem Hügelgräberfeld im Pfarrwald Kasendorf vorbei.

Wir wandern durch Kasendorf. Links sehen wir die Kilianskirche oder auch Johanneskirche, hier gibt es zwei Sprachregelungen zum zuständigen Heiligen. Kasendorf bildet einen eigenen Markt und wir kommen zum Rathaus mit dem Herkulesbrunnen schräg gegenüber. Wir gehen noch ein Stück Bamberger Straße und biegen nach links in die Straße Hinterer Markt, folgen dann dem Simonweg und mit Anstieg geht’s durch den Mischwald zum 15m aufragenden Magnusturm, am Fritz-Hornschuch-Naturpfad.

Von der einstigen Burg ist nicht viel bekannt. Der Magnusturm aus Tuffquadern wurde 1498 auf Fundamenten des Bergfrieds auf dem Turmberg errichtet. Eine Wendeltreppe im Inneren führt zur Aussichtsplattform mit Blick über Kasendorf, in den Frankenwald oder bis zum Thüringer Wald oder zur Plassenburg, mit der dieser Signalturm in Verbindung stand.

Es geht runter, rauf und wieder runter nach Neudorf, das wir lediglich streifen, nochmals wandern wir aufwärts, kommen über 510m in einem Wäldchen, bevor wir nach Thurnau gelangen. Bei Unterschorrmühle kommen wir am Schwanenweiher vorbei, wandern entlang dem Herrenmühlbach, der Schlossweiher links und der Schlossgarten rechts. Der Schlossgarten mit einem Teehaus verwilderte. Thurnau konnte das Areal erwerben und nun gibt es Bestrebungen, den Schlossgarten wieder erblühen zu lassen. Der Garten soll teils Naturdenkmal werden und teils der Öffentlichkeit zugänglich.

Thurnau ist ein schmucker Ort, dessen historischer Kern vom Schloss Thurnau, dem Schlossweiher und dem Brückengang zur St. Laurentiuskirche geziert wird. Schloss Thurnau stammt aus dem 13. Jahrhundert und geht auf eine Burg zurück, das „Hus uf dem Stein“. Der älteste Teil ist die Kemenate. In mehreren Jahrhunderten entstand dieses schöne Schloss, das besonders vom Schlossteich aus fotogen ist, gleich doppelt durch die Spiegelung im Wasser. Das Schloss wird von Instituten der Uni Bayreuth und Bamberg genutzt, im Carl-Maximilian-Bau ist ein Hotel und der Marstall dient Veranstaltungen.

Gegenüber vom Schloss ist das Alte Rathaus, genutzt von der Sparkasse und vom Schlosstheater Thurnau. Die einst spätgotische Kirche St. Laurentius wurde im 18. Jahrhundert in barocken Formen neu errichtet, bis auf den Chorturm. Im Inneren sehenswert sind die Gemälde und Stuckaturen. Benachbart ist das Töpfermuseum des Töpferstädtchens. Es ist in der einstigen Lateinschule von 1552 untergebracht. All das ist rechterhand des Neptunbrunnens am Marktplatz, an dem wir vorbeikommen, bevor wir wieder am Wanderparkplatz sind.

Bildnachweis: Von Reinhold Möller [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons