Funktionierende, natürliche Moore sind besonders gut für das Klima, weil sie megaviel Kohlenstoffdioxid speichern. Richtig gedacht: baut man die Moore ab, wird auch entsprechend viel wieder freigegeben. Das ist wie mit den Moorleichen – das geht nicht weg. Die Wiedervernässung der Moore ist ein wesentlicher Baustein im Naturschutz. Essen und Trinken ist eingepackt und ein Termin zur fachkundigen Führung durch das ansonsten nicht öffentliche Gebiet mit der Naturschutzbehörde vereinbart.
Nicht nur mit dem Teufelsmoor bei Horst erleben wir besondere Landschaft, sondern auch im Naturschutzgebiet Reppeliner Bachtal. Wer noch weiter „bachtalstreifen“ will, nimmt östlich hernach das Naturschutzgebiet Recknitzwiesen unter die Lupe. Weitere Moore sind südwestlich unserer Runde zu finden: das Goldenitzer Moor und das Naturschutzgebiet Moor bei Groß Potrems.
Aber nun erstmal zu uns hier und heute: Start ist der Parkplatz an der Straße Wolfsberger Mühle, nordwestlich von Tessin, in dessen Beritt wir uns befinden. Kurz drauf sehen wir die idyllisch gelegenen Wolfsberger Mühle am Reppeliner Bach, vom Wiesen umgeben und vom Wolfsberger Holz umstanden. Vom einstigen Mühlenensemble aus dem 17. Jahrhundert stehen nach einem Brand 1932 das Wohnhaus und ein Wirtschaftsgebäude. Zu DDR-Zeiten wurde ein Ferienlager aus der Asche gebaut, von dem Reste erhalten sind. Wir queren den Reppeliner Bach.
Dann geht’s gen Norden durch vorwiegend offene kultivierte Landschaft. Wir streifen Kleinhof, kommen nach Stormstorf der Gemeinde Zarnewanz. Alsbald sind wir im Naturschutzgebiet Reppeliner Bachtal, das schlanke 70ha misst. Schutzzweck ist der Erhalt eines recht naturnahen Seitentals der Recknitz.
Der Reppeliner Bach (12km) liegt in der eiszeitlich entstandenen Grundmoränenlandschaft, die in verschiedene Vegetationsformen gegliedert ist, von Bachläufen und Mooren beispielsweise. Bachbegleitend stehen Erlen und Eschen parat, Eisvogel und Fischotter wurden gesichtet. Wir kreuzen das NSG lediglich, lassen so den Naturschutz wirken.
Vor Teutendorf biegen wir gen Süden ab, gelangen durch Felder nach Helmstorf. Die nächsten rund 5km ins Naturschutzgebiet Teufelsmoor bei Horst werden wir hernach wieder zurückgehen. Nun kommen wir erstmal über die Bahn an die B110, mit Zubringer zur A20. Bei Horst heißt es wieder: B110 und Bahn, dann kommen wir ins Naturschutzgebiet, das nicht touristisch erschlossen ist und nur im Rahmen von vorab vereinbarten Führungen besucht werden darf.
Das Teufelsmoor liegt in einer abflusslosen Senke der Grundmörane. In der Senke entstand ein See. Über tausende von Jahren lagerte sich organisches Material ab. Im verlandeten Teil entwickelte sich ein Regenmoor. Der Große- und Kleine Teufelssee sind Regenmoore. Daneben gibt es noch einen wieder vernässten Torfstich. Vom Teufel keine Spur. Aber egal, denn der Beelzebub macht sich immer gut als Namensgeber bei solch mystischer Landschaft. Vielleicht schreckte schon die Bezeichnung Große und Kleine ab, dort herumzuschleichen.
Zurück in Helmstorf wandern wir in Richtung Tessin, biegen davor nach links ein, um zum Ausgangsort zurück zu gelangen.
Bildnachweis: Von Nature moments [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons
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