Wanderung zur Sajathütte (dem Schloss in den Bergen)

Diese Strecke kennt nur ein Ziel: Nach oben! Von Hinterbichl in der Osttiroler Gemeinde Prägraten am Großvenediger wandern wir durch die Berglandschaft der Venedigergruppe, beginnend auf 1.334m, bis zur 2.575m hoch gelegenen Sajathütte. Hinterbichl liegt im Talschluss des Virgentals, wo der Dorferbach sein frisches Bergwasser an die Isel übergibt. Hinterbichl ist ein ruhiger Vertreter von sanftem Tourismus, den Wandernde und Langlaufende zu schätzen wissen.

Die Sajathütte liegt an der Grenze zum Nationalpark Hohe Tauern. In dem sind die nächstgelegenen möglichen Ziele die Rote Säule (2.820m), Knappenspitze (2.888m), als nächstes auf dem Grat ist der 3.033m hohe Schernerskopf und die Kreuzspitze (3.155m), im weiteren Rund sind Hinterer Sajatkopf und Vorderer Sajatspitz. Das sei vorweg gestellt, denn wann man Quartier in der Sajathütte gefunden hat, könnte sich am nächsten Tag eine Gipfeltour im Wallhornkamm anschließen. Die Sajathütte wird auch gerne „Schloss in den Bergen“ genannt. Nach einer Lawine wurde die Hütte 2021 neu gebaut, ist komfortabel und wurde mit drei Edelweiß ausgezeichnet.

Es sind über 1.200 Höhemeter zu meistern! Im Sommer sollte man früh starten, sonst kann es echt sehr heiß und anstrengend werden. In Hinterbichl am Dorferbach geht’s los. Anfangs wandert es sich noch in Serpentinen durch die vorwiegende Wiesenlandschaft. Wir streifen Untermarph, Materialseilbahnen, Wäldchen und sind bei 1.800m Höhe an der Stabanthütte.

Alsbald haben wir die Waldgrenze überschritten und es der Weg führt durch Wiesen und Alpenblumen. Auch unterqueren wir nochmal eine Materialseilbahn, nachdem wir den Zopsenbach überquert haben. Der Aufstieg kann einem elend lang vorkommen. Man nutze jedwede Möglichkeit zur Rast und zum Blick auf das, was schon geschafft ist.

Dann kommt die Sajathütte in Sichtweite und es scheint, als sei man nur noch eine Getränkeorder weit entfernt. Was täuscht, denn wenn man die Hütte erstmalig ins Sichtfeld bekommt, sind noch einige hundert Höhenmeter zu meistern. Was nicht täuscht: Irgendwann ist der Aufstieg geschafft und die Freude ist groß! Wen es noch immer energetisch in den Waden zuckt, kann sich ja der Wand im 10m Indoor-Kletterturm stellen.

Bildnachweis: Von Whgler [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons