Die große Kreisstadt Pirna schmiegt sich direkt an die Elbe, am oberen Beginn der Elbtalweitung. Nördlich ist Lausitz und östlich das Osterzgebirge als Landschaftsraum. Wir sind linkselbisch, rechtselbisch ist der Pirnastadtteil Copitz. Verbunden sind sie mit der Stadtbrücke Pirna. Wir wandern hinauf über die Wettinerhöhen hinab über die Viehleite und genießen einige tolle Aussichten.
Pirna hat eine sehr gut erhaltene Altstadt und sehr viele Sehenswürdigkeiten zu bieten. Das Malerische hat bereits Bernado Belletto, genannt Canaletto, auf die Leinwand gebannt. Dem berühmten venezianischen Vedutenmaler, der von 1753 bis 1755 in Pirna weilte, ist hier einiges gewidmet, unter anderem der Canalettoweg. Canaletto schuf 11 Stadtansichten von Pirna.
Wir starten nahe einer der Top-Sehenswürdigkeiten, dem Schloss Sonnenstein im Stadtteil Sonnenstein. Das Schloss ist eine teils erhaltene Festung auf einem Felsplateau, rund 70m über der Elbe, und geht auf das 10. Jahrhundert zurück. Die erste urkundliche Nennung war 1269. Barocke Aus- und Umbauten sind in Teilen heute noch erhalten. Mitte des 18. Jahrhunderts wurde die Festung geschleift. Danach wurde sie zu einer Heilanstalt für psychisch Kranke, mit Heilungsperspektive. Als Anstalt wuchs die Anlage und es kam ab 1928 mit dem Gedankengut der Rassenhygiene das dunkle Kapitel der Euthanasie. 1940 bis 1941 war das Schloss tödlich mit der Umsetzung der Aktion T4. 13.720 Menschen wurden vergast. Wir starten an der Gedenkstätte Pirna-Sonnenschein unsere Wanderung.
An der nach Sanierung rufenden, einstigen Anstaltskirche und heutigen Kulturkirche Rosenberg, dem Amtsgericht und Kreisel vorbei wandern wir gen Süden und mit der Hohe Straße ansteigend aus Pirnas Bebauung hinaus, kommen dabei an einer psychiatrischen Klinik vorbei sowie an Kleingärten, biegen nach links auf den Weg Rodelbahn und machen einen Schwenk zur Aussicht Wettin Höhe auf der Wettinerhöhe (220m). Von einem Plateau haben wir einen schönen Blick über Pirna. Auf der anderen Seite schließt sich eine Obstbaumwiese an.
Wir kommen an der Abendrothgrotte vorbei, mit Waldrand und Obstwiesen. Der Weg macht einen Haken durch Wiesen und um die Baustelle der Südumfahrung von Pirna, mit Brücke und Anschluss an die B172. Baubeginn war 2017. Mit Obacht passieren wir zweimal die B172, kommen bei Ebenheit an einem Obstbau vorbei. Dann erreichen wir am Waldrand den höchsten Punkt der Runde bei ca. 250m und sind im Gebiet Viehleite abwärts unterwegs. Auf dem Mittelweg geht es weiter abwärts, nach einem Richtungswechsel nun zur Elbe hin.
Kurz nachdem wir erneut die Baustelle passiert haben, biegen wir nach links, kommen zum THW und dem DDR-Museum Pirna in einem über 140 Jahre alten Gebäude, das bis 1990 als Kaserne diente. Auf 2.000m² lassen sich Geschichte und Geschichten anhand originalgetreuer Wohn- und Lebensumstände der DDR-Bürger erleben, Lottchen, Trabbi, Kinderzimmer, Amtsstube, Küche, Bad und Konsum …
Über die Kohlleite gehen wir auf und ab, nochmal über die Südumgehungsbaustelle und dem Aussichtspunkt Gottleubatalbrücke zum 204m hohen bewaldeten Kohlberg und dem dortigen Aussichtpunkt über Pirna. Abwärts geht’s, über die Zehistaer Straße und die Seidewitz. Wir biegen auf den Postweg treffend, nach rechts in ihn ein, wandernd Richtung Elbe, treffen auf die Gottleuba, biegen nach deren Brückenquerung nach rechts und lassen uns 600m später vom Altstadtflair einfangen.
Über 700 Jahre Baugeschichte sind geschützt. Wir wandern zum Markt und Rathaus mit Stilelementen der Renaissance und Barockzeit, nebst herausragender Stadtkirche St. Marien mit baulicher Geschichte ab dem 13. Jahrhundert. Der imposante Dachstuhl von 19,5m Höhe der spätgotischen dreischiffigen Hallenkirche ist selbsttragend. Das Deckengewölbe ist von herausragender Schönheit und Handwerkskunst.
Bildnachweis: Von Bambizoe [CC0] via Wikimedia Commons
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