Die Algarve ist eine Landschaft ganz im Südwesten Europas und bildet eine von sieben Regionen Portugals. Nicht nur Surfer und Badetouristen schätzen die Algarve als Urlaubsziel. Auch Wanderer kommen hier voll auf ihre Kosten.
Wer nicht gleich das ganz große Programm auffahren will im Sinne der großen Etappenwanderwege wie der Via Algarviana oder der Rota Vicentina, der sucht sich ein zentral gelegenes Quartier und macht von dort aus Tagesausflüge. Ein Mietwagen ist dabei äußerst hilfreich.
Auch auf die richtige Wanderausrüstung sollte geachtet werden. Alpine Wanderstiefel sind bei durchaus heißen Temperaturen eher beschwerlich und Wandern mit Badelatschen geht natürlich überhaupt nicht. Empfehlenswert sind leichte Wandersandalen, leichte Kleidung, ausreichend Wasser – mehr Vorbereitung braucht man nicht.
Die Anreise aus Deutschland erfolgt im Regelfall per Flugzeug. Wir landen in Faro, der größten Stadt an der Algarve. Am Anreisetag nutzen wir gleich die Gelegenheit und machen einen Stadtrundgang durch Faro mit seinem schmucken Hafen, der sehenswerten Altstadt und der schaudrigen Knochenkapelle Capela dos Ossos.
Da die Algarve ein recht großes Gebiet ist, konzentrieren wir uns in diesem Wanderurlaub auf die Südküste, die sich vom Cabo de São Vicente bis zur Grenze nach Spanien zieht. Quartier beziehen wir in Burgau, einem schmucken kleinen Örtchen, das zur Gemeinde Budens zählt und bereits im Nationalpark Parque Natural do Sudoeste Alentejano e Costa Vicentina liegt.
Den ersten Tag lassen wir es gemütlich angehen und fahren durch das Nationalparkgebiet bis zum Westrand von Europa. Das Cabo de São Vicente ist der südwestlichste Punkt des Kontinents. Hier herrscht selbst im Sommer immer eine frische Brise. Wir erkunden auf einer kurzen Runde das Cabo und können am Parkplatz die legendäre letzte Bratwurst vor Amerika genießen (hier gibt’s wahlweise Thüringer oder Fränkische Bratwürste, die tatsächlich lecker sind!).
Rundwanderung am Cabo de São Vicente, 5km, ca. 1,5 Stunden Gehzeit
Strand und Meer, wandern und chillen, schauen und genießen: Das verbinden wir auf einer Runde bei Sagres. Es geht u.a. zum Fortaleza de Sagres, einem der portugiesischen Nationaldenkmäler. Unterwegs hat man immer wieder schöne Sicht zum Cabo de São Vicente.
Rundwanderung am Fortaleza de Sagres, 9km, ca. 2 Stunden Gehzeit
Am vierten Urlaubstag gehen wir der Südküste ein bisschen fremd und fahren nach Carrapateira an der Westküste der Algarve. Grandiose Aussichten und immer eine steife Brise im Gesicht. Beeindruckend ist es, wenn man von der Steilküste kurz vor dem Strand Praia da Bordeira durch eine malerische Dünenlandschaft wandert. Die Steilküste endet plötzlich und ein weites Tal öffnet sich.
Rundwanderung bei Carrapateira, 16km, ca. 4 Stunden Gehzeit
Man vermutet, Silves bestand schon tausend Jahre vor unserer Zeitrechnung. Wir starten unsere Runde direkt am Ufer des Rio Arade. Wir spazieren in die Altstadt und wandern auf die Kathedrale von Silves (Sé Catedral de Silves). Dann geht’s zur Burganlage (Castelo dos Mouros).
Rundwanderung um Silves am Rio Arade, 7km, ca. 2 Stunden Gehzeit
Der Fóia (902m) in der Serra de Monchique ist der höchste Berg der Algarve. Wir wandern von der Kleinstadt Monchique aus, die von den Römern als Mons Cicus gegründet wurde. Die Landschaft wirkt mitgenommen: 2018 wüteten große Waldbrände. Vom Fóia hat man eine ungetrübte Fernsicht.
Rundwanderung in der Serra de Monchique, 15km, ca. 4 Stunden Gehzeit
Schon ist unserer Urlaubswoche an der Algarve wieder vorbei. Wenn wir am Abreisetag Richtung Faro aufbrechen, können wir noch einen kurzen Abstecher in die schmucke Hafenstadt Lagos machen. Ein Altstadtrundgang durch Lagos führt u.a. zum historischen Sklavenmarkt und zur städtischen Markthalle.