Das ist mal ein Kleinod und dann auch noch so einzigartig gelegen! Wasserburg wird vom Inn umflossen und wirkt wie eine Halbinsel. Der Zugang trockenen Fußes kann lediglich von Westen sein. Dicht an dicht drängen sich in Wasserburg die historischen Gebäude-Schätze. Rund 200 Einträge weist die Denkmalliste auf.
Wir werden den Zauber der Geschichte im Innbogen erleben und gehen auch darüber hinaus in einer weiteren Runde durch den südlichen Teil von Wasserburg, mit Stippvisite auf der bewaldeten Kapuzinerinsel sowie herrlicher Aussicht über Inn und Altstadt.
Funde lassen darauf schließen, dass hier am Innbogen bereits im 9. Jahrhundert Menschen lebten und begruben. Erste urkundliche Nennung war im 11. Jahrhundert. Die erste Stadtbefestigung entstand im 12. Jahrhundert und wurde ab 1416 weiter verstärkt. Zur Befestigung zählt der spätmittelalterliche Rote Turm, verputzt, mit Zinnenkranz und Durchfahrt. Der einstige Hungerturm ist auch viergeschossig. Ein bekanntes Motiv ist das Brucktor (15. Jahrhundert) mit der schmückenden Malerei über dem Torbogen, an der Rote Brücke, die wir zweimal überqueren werden.
Start ist auf dem Parkplatz unter der Rampe. 1,5km geht es entlang des Inns im Uhrzeigersinn, dem Otto-Geigenberger-Weg folgend. Dann geht es nach rechts in den Kern der wunderschönen Altstadt. Wir kommen zum Marienplatz mit der Frauenkirche. Ihr Turm gehört zu Stadtbefestigung und stammt vermutlich aus dem Zeit um 1300. Die gotische Hallenkirche dazu wurde 1324 erstmals genannt, 1750 gab es eine Barockisierung.
Gleich daneben steht das Rathaus von Wasserburg am Inn mit den ungleich hohen Staffelgiebeln. Durch die Tuffsteinmauern ergibt sich eine strenge Gliederung, die durch die unterschiedlichen Fenster, Segmentbögen, eckig oder spitz auslaufendend, sowie Malereien darin, aufgebrochen wird – auffallend! Ebenfalls auffallen ist das Kernhaus am Marienplatz 7 und 9 (ausgehendes 18. Jahrhundert). Das einstige Patrizierhaus mit Flacherkern zeigt überbordende Rokokofülle mit Stuckaturen und Malerei.
Dahinter in der Herrengasse ist das Museum Wasserburg im „Herrenhaus der Äbte von Attel“. Das Gebäude gliedert sich in eine Reihe im Inn-Salzach-Stil mit den ähnlichen Fronten und den Grabendächern. Erdgeschosslauben sind ein ebenfalls wiederkehrendes Stilelement. Es leuchtet in vielen Farben.
Wir kommen zum Marktplatz mit Brunnen und dem Roten Turm. Wir schlendern durch die Lederzeile und Schustergasse mit schmucken historischen Gebäuden. Dann stehen wir vor der St. Jakob Kirche, die erstmals 1255 genannt wurde. Nach einem Brand wurde sie 1410 neu aufgebaut, aus unverputztem Ziegel mit gedrungen wirkendem Tuffsteinturm sowie einer großen Abbildung vom Lebensbaum.
Vor der Brücke steht die Spitalkirche (14. Jahrhundert), mit freigelegten Fresken. Dann schreiten wir durch das Brucktor über die Rote Brücke. Sie war bereits früh wichtig für den Salzhandel. Das Reichenhaller Salz durfte zwischen Kufstein und Ötting nur hier über den Inn transportiert werden.
Jetzt schauen wir uns die schön gelegene Altstadt von der anderen Seite an und gehen aufwärts über den Kellerweg erst zur Schönen Aussicht und dann zum Aussichtsturm Wasserburg. Hier sind wir auf 506m und erst 3,4km gegangen.
Es geht dann hinunter zum Wuhrbacher See und zum Inn mit dem Laufkraftwerk Wasserburg. Über einen aufgeschütteten Weg besuchen wir die Kapuzinerinsel. Der Rückweg bringt uns entlang dem Inn, über die Rote Brücke. Wir treffen auf die profanierte St. Michael Kapelle (1503). Ein weiteres Gotteshaus ist die Burgkapelle St. Ägidius, im Kern aus dem 12. und 13. Jahrhundert. Randvoll mit Eindrücken kommen wir zum Parkplatz zurück.
Bildnachweis: Von Heribert Pohl [CC BY-SA 2.0] via Wikimedia Commons
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