Weg der Herzöge (Sentier des Ducs)

Über 260km führt uns der Weg der Herzöge in einem schönen Bogen durch das Elsass und die Vogesen, von Marckolzheim bis nach Montbélliard, im Parc naturel régional des Ballons des Vosges. Die Herzöge dürften das vermutlich nicht selbst gewandert sein, sondern eher Pferd und Kutsche genutzt haben. Will man den gleichen Weg beschreiten, braucht es Planung, denn unterwegs kann es sonst Durststrecken geben.

Es gibt zwei Möglichkeiten Abschnitte per Bahn abzukürzen, wenn man nicht so viel Urlaub oder Verbissenheit hat, jeden herzöglichen Meter nachzuempfinden: zwischen Saåles und Saint Marguerite (15km) und zwischen Épinal und Remiremont (24km). Um mal eine kleine erste Orientierung zu geben: Marckolsheim ist südlich von Strasburg und Montbélliard westlich von Basel. Der Weg wird überwiegend durch Wald verlaufen, aber auch Feldflur beinhalten, sowie bisweilen Flüssen folgen. Historische Orte sind natürlich auch dabei:

In Marckolzheim startet der Weg der Herzöge bei der Kirche Saint Georges und führt durch die Feldflur nach Ohnenheim. Durch die Felder geht es weiter auf der Rue du Moulin über den Fluss Bennwasser und die L’Ill, durch wechselnde Landschaften und Wein nach Saint Hippolyte (gesamt bis hier: ca. 17km), das von Weinlagen umgeben ist. Durch die geht es nach Orschwiller, wo die Kirche Saint-Maurice.

Highlight nach fast 25km der Strecke ist das Château du Haut Koenigsburg auf rund 700m. die Burg aus dem 12. Jahrhundert ist mit rund 500.000 Besuchern jährlich eines der meistbesuchten Ziele im Elsass und wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts rekonstruiert. Hier gibt es auch eine Herberge. Weiter geht es über das Schaenzel und den Fluss La Lièpvrette nach La Vancelle und auf den Schlossberg (703m) mit den Ruinen von Château Frankenbourg und herrlicher Aussicht. Rund 40km gesamt sind gewandert. Die nächste Stadt nach dem Ort Breitenau ist 14km entfernt Villé. Die wird mit einigem Auf und Ab und Waldbegleitung erreicht. Villé wird von Le Giessen umarmt.

Danach heißt es viel Waldbaden bis zum höchsten Punkt bei rund 922 am Mont Climont (965m), der ist nach gesamt 67km erreicht. Abwärts mit Wald und Flur kommt man nach 78km gesamt in Saâles. Es liegt im Tal der Bruche und hat eine Bahnanbindung. Von Saâles nach Provenchères sur Fave sind es rund 6km. Wir wandern im Tal der La Fave durch von Wiesen umgebene kleinere Ortschaften bis Sainte-Marguerite an der La Meurthe und der Bahn. Will man eine Übernachtung einlegen, geht das in Saint-Dié-des-Vosges, das einiges zu bieten hat: Cathedrale Saint-Dié, vis-à-vis die Église Notre-Dame de Galilée, ein Museum und Parkanlagen.

Hat man in Saine-Marguerite rund 95km herzöglichen Weges, sind es bis zur nächstgrößeren Stadt Épinal rund 51km. Dazwischen wandert man mit La Meurthe bis Saint Léonard, trifft in Vanémont auf den Flusslauf Le Neuné. Dem folgt man durch recht viel offene Flur, mit Ortschaften, biegt schwenkt nach Bruyères ein. Das böte sich zur Übernachtung. Ein Krankenhaus und eine Touristinfo haben sie auch. Bei Bruyères hat man 122km gesamt erwandert. Bis Épinal am nächsten Tag sind es gut 25km durch den Wald. Wer jetzt nicht durch die Bahn bis Remiremont fahrend abkürzen will, den erwarten rund 24km mit La Moselle, Ortschaften und Asphalt.

Remiremont bietet Museen, Parks und die sehr sehenswerte Abteikirche Saint Pierre, 1049 geweiht. Etwas außerhalb überragt auf dem Parmontmassiv das Fort du Parmont (1874-1876 errichtet) die Stadt, mit toller Aussicht ins Moseltal. Der Weg der Herzöge führt gen Süden weiter mit La Moselle, verlässt deren Tal bei Lépange. Es geht auf und wieder ab. Wir treffen auf den Bach La Tampa und in Corravillers auf ein etwas größeres Dorf, wir queren den Bach Le Breuchin. Gut 30km sind es von hier bis zur nächsten etwas größeren Stadt. Dazwischen liegen überwiegend offene Landschaft, mit verstreuten Örtchen und Seen. Man sollte vorher sein Quartier planen und buchen. Rund um Écromagny sind besonders viele Seen. Dort angelangt, hätten wir gesamt 214km. Von dort bis Mélisey sind es dann noch 4km. Hier ist ein Hotel und das Städtchen wird von L’Ognan südlich umspült. Gleich nach des Querung erwartet einen Saint-Barthélemy.

Die nächste historische Sehenswürdigkeit ist bei Ronchamp am Le Rahin (230km gesamt). Wir kommen vor der Stadt hinauf zum Monastère Sainte-Claire, einem Wallfahrtsort, mit der Kapelle Notre-Dame im architektonischen Stil des „Brutalismus“ sowie einer Pilgerunterkunft. In Ronchamp fällt neben dem Kirchturm der Schachtturm von Sainte Marie auf und lässt merken, dass hier Bergbau ein Thema war.

Das nächste Stück lässt sich nochmal gut n eine Etappe packen: überwiegend Wald bis Héricourt (251km gesamt). In der Stadt stehen zusammen: katholische Kirche Saint-Christoph, gegenüber die gleichnamige lutherische Kirche, ein Museum, benachbart ein Château. Die La Lizaine fließt durch die Stadt. Mit ihr sind es dann aus Héricourt heraus bis zum Ziel in Montbélliard am Fluss L’Allan rund 9km.

Der deutsche Name wäre Mömpelgard. Die Stadt war einst für 400 Jahre im Territorium des Hauses Württemberg. In der Stadt steht die erste lutherische Kirche Frankreichs (1601-1607), es gibt einige Hotels in Baudenkmälern, im Schloss (Château des Ducs de Wurtemberg) ist ein Museum.

Bildnachweis: Von A.BourgeoisP [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons