Weißenthurm liegt im Neuwieder Becken an der Mündung der Nette in den Rhein. Die Nette ist ein 59km langer Fluss, der bei Hohenleimbach im Brohltal entspringt. Nahe der Nette-Mündung in Weißenthurm lädt der Nette-Park mit einem kleinen Weiher darin zum Spaziergang ans Rheinufer ein.
Folgt man dem Ufer weiter in südöstlicher Richtung, gelangt man zum Bootshafen Weißenthurm. Auf dem weiteren Weg in Richtung Raiffeisenbrücke, die den Ort mit Neuwied verbindet, liegt zur Rechten ungefähr auf Höhe der Rheininsel Weißenthurmer Werth die Grünanlage Kuno von Falkenstein.
Weitere kleine Grünanlagen sind in Weißenthurm zu finden, etwa die um das Monument General Hoche auf dem Frauenberg, das an die Rheinquerung der französischen Sambre- und Maas-Armee unter jenem General 1797 erinnert, der in Neuwied die Österreicher besiegte. Das frühklassizistische Monument General Hoche gilt als das größte und älteste französische Monument in Deutschland. Das Denkmalsgelände ist seit 1798 Eigentum der französischen Republik.
Anfang des 15. Jahrhunderts wurde das Wahrzeichen Weißenthurms aus Bruchstein erbaut. Der Weiße Turm in der Altestraße ist ein spätmittelalterlicher Wohn- und Zollturm, der durch seinen strahlend hellen Verputz Weißenthurm seinen Namen gab. Der Weiße Turm stand an der Grenze zwischen Kurtrier und Kurköln. Er hat vier Geschosse und eine Höhe von knapp 29m. Seine Außenwände sind im unteren Bereich über zwei Meter dick. Als Zollturm mussten Handelsreisende auf der Straße von Mainz über Koblenz und Bonn nach Köln ihre Abgaben entrichten. Heute ist in dem Turm das Eulenthurm-Museum, das nach Voranmeldung besichtigt werden kann.
In der nahe gelegenen Kirchstraße steht die katholische Pfarrkirche St. Trinitatis. Der Saalbau der heiligen Dreifaltigkeit mit dem markanten Turm mit Wichhäuschen sowie einem Rundbogenportal wurde von Johann Claudius von Lassaulx geplant und 1836-39 erbaut. Lassaulx war ein bedeutender Vertreter des Frühhistorismus, Stadtbaumeister und Architekt und zeichnet sich für einige Gebäude im Rheinland verantwortlich – manche davon erkennt man an eingearbeiteten Rundbögen.
Am Taufstein in der Trinitatiskirche wurde Fürst Metternich getauft. Der spätere Außenminister des Kaisertums Österreich 1773 in Koblenz geboren und war ein bedeutender Akteur beim Wiener Kongress. Metternich war für die monarchische Ordnung und gehörte zur Restauration. Metternich verstarb 1859 in Wien. Der Taufstein in Weißenthurm stand vormals in der Koblenzer Liebfrauenkirche.
Auf der südlichen Seite der Bundesstraße B 9 schließt sich an Weißenthurm der Ort Kettig an. Hier fällt der Blick direkt auf die katholische Pfarrkirche St. Bartholomäus mit ihrem 35m hohen viereckigen Turm. Die Bartholomäuskirche in Kettig wird auf die Zeit um 1470 datiert. Sie erhielt im Laufe der Jahrhunderte ein Seitenschiff, dessen Giebeldächer quer gestellt sind und das Äußere der Kirche prägen. Bei Restaurierungen wurden wertvolle Fresken im Inneren entdeckt. Etwas außergewöhnliche Architektur zeigt in Kettig die Friedhofskapelle (1971), hier soll die Bauweise die Verbundenheit von Leben und Tod, die Ewigkeit, symbolisieren.
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