Westhofen


Westlich von Westhofen liegt die Quelle des Seebachs, der durch West- und Osthofen auf 10km Strecke dem Rhein zufließt. Neben der Denkmalzone Seebach-Quelle hat der 3.200-Seelen-Ort weitere drei Denkmalzonen ausgewiesen. Westhofen erfreut sich eines historischen Ortskerns mit Resten der alten Befestigung.

Der Seebach entspringt im historischen Ortskern von Westhofen, An der Letze. Sie ist eine der bedeutendsten Quellen in Rheinhessen, da im Durchschnitt 5.000 Kubikmeter Wasser hier heraussprudeln. Bei den Einheimischen heißt die Quelle auch Gäulsbach, weil hier die Pferde getränkt und gewaschen werden konnten. Heute fühlen sich Forellen wohl, Enten und Gänse und die anderen Ortsbewohner. Man sieht auch Trittsteine, die an die Zeit erinnern, als die Wäsche hier gewaschen wurde.

Wer dem kanalisierten Seebach durch den malerisch anmutenden Ort folgt, kommt an den Mühlen am Seebach und Altbach vorüber, die dank dem Wasserreichtum betrieben werden konnten. Zeitweilig waren am Seebach 22 Mühlen am Klappern. Die Seemühle nahe der Quelle ist die älteste und sie trägt nach wie vor ihr Wasserrad und einen aufgesetzten Mühlturm. Die Seemühle ist im Kern aus dem 16. Jahrhundert.

In der Straße An der Letze finden sich Reste der 1354 erwähnten Ortsmauer und südwestlich ein Wehrturm. In der Seegasse, die von der Quelle zur Denkmalzone Markplatz mit den beiden Kirchen führt, stehen Hofgüter und Wohnhäuser aus dem 18. Jahrhundert und die Bergmühle als barocker Bruchsteinbau mit einem Mansarddach. Die Mühlengeschichte weist ins 15. Jahrhundert. In der Kellergasse nahe dem Marktplatz ist die ehemalige Saalmühle, die 1976 den Mahlbetrieb einstellte.

Am Markt 20/22 steht die evangelische Kirche aus dem 16. Jahrhundert. Im Kern ist sie ein gotischer Saalbau mit einem Langhaus aus dem 19. Jahrhundert. Sie unterscheidet sich von der katholischen Kirche durch den viergeschossigen Kirchturm.

Die barocke katholische Kirche St. Peter und Paul steht Am Markt 18, stammt aus dem Jahr 1711 und hat einen Dachreiter. Unter ihrem Langhaus wurde ein mittelalterliches Beinhaus gefunden.

Am Markt knubbeln sich die Baudenkmäler, in einigen ist Gastronomie. Eines der ältesten Häuser ist der Schülerhof (Am Markt 5), ein Krüppelwalmdachbau mit Treppenturm. Das Haus entspricht im Kern der Renaissance und hat barocke Überformungen. Es stammt aus dem Jahr 1580. Am Markt 6 ist eine Hofanlage aus dem Jahr 1567.

Das Gasthaus Deutsches Haus (Am Markt 1) zeigt sich in Fachwerk und teils massiv aus der Zeit um 1600 und hat einen schmucken Erker über dem barocken Portal. Südlich der katholischen Kirche liegt in der Hobelsgasse der katholische Pfarrgarten mit spätbarockem Gartenhaus aus dem 18. Jahrhundert.


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