Der zentrale Ort in der Wetschaft-Senke ist Wetter, eine kleine Stadt, die unterhalb der Einmündung des Treisbachs in die Wetschaft liegt. Einen Rundgang durch Wetter beginnt man am besten am Marktplatz – hier kann man viele interessante historische Gebäude entdecken. Das Rathausgebäude zum Beispiel. Der an den Obergeschossen verschieferte Fachwerkbau mit Zwerchhaus entstand um 1680. Noch älter sind einige der prächtigen Fachwerkhäuser am Marktplatz.
Am Marktplatz steht auch die frühere Stiftskirche St. Maria. Die dreischiffige Hallenkirche entstand im frühgotischen Stil in der Mitte des 13. Jahrhunderts. 1506 wurde ein mächtiger Westturm hinzugefügt, der mit 100m Höhe lange Zeit der höchste Kirchturm Hessens war. 1783 allerdings musste er zunächst gekürzt und dann entfernt werden. Der aktuelle Turm stammt von 1957-58 und ist mit 62m Höhe deutlich bescheidener ausgefallen.
Dafür geizt die frühere Stifts- und heutige evangelische Pfarrkirche in ihrem Inneren nicht mit Sehenswertem. Im Chorraum steht das mittelalterliche Andachtsbild (Retabel) des Hochaltars, welches in Deutschland einzigartig ist. Es zeigt in sieben Arkadenbögen die Passionsgeschichte. Zur weiteren Ausstattung gehören ein Taufstein des 13. Jahrhunderts mit Löwenköpfen, der 1466 gestiftete gotische Zelebrantenstuhl und das prächtige Orgelgehäuse aus dem Jahr 1763.
Außerhalb der Kirche, an ihrer Südseite, befindet sich eine alte Pforte im romanischen Stil. Sie führte vermutlich einst auf das Gelände eines Kanonissenstifts, der hier 1015 von den angelsächsischen Prinzessinnen Almudis und Digmudis gegründet wurde. Mit Einführung der Reformation 1527 wurde das Stift Wetter aufgelöst. Aus der Stiftsschule wurde eine Lateinschule, die für lange Zeit deutschlandweit einen guten Ruf hatte.
Durch die Leitergasse geht es weiter zum Guckpfortenturm: Hier findet man noch Reste der alten Stadtbefestigung. Eine starke Sandsteinmauer mit dem Ansatz eines runden Turmes am Guckpfortenturm war Teil der Befestigung, die auch in anderen Teilen der Altstadt sichtbar wird. Ursprünglich war seit dem frühen 13. Jahrhundert die gesamte Stadt mit Stadtmauer und einem Graben umgeben. Neben dem Guckpfortenturm sicherte der Diebsturm und drei Stadttore – Untertor (1301), Obertor (1360) und Mönchtor (1528) – den Zugang zur Stadt.
Weiter geht es in die Straße An der Stadtmauer zur ehemaligen Synagoge Wetter. Gebaut Ende des 19. Jahrhunderts im Stil ländlicher Fachwerksynagogen, hebt sich das zweistöckige quadratische Haus mit seinen – inzwischen vermauerten – Rundbogenfenstern und dem Dachreiter auffällig von der Architektur der Nachbarhäuser ab. Um das Gebäude auf Dauer zu erhalten, wurde Mitte der 1980er Jahre die Dachdeckung in Schiefer erneuert. Im Jahr 2000 ging die Synagoge in den Besitz der Stadt Wetter über und wurde 2004 umfassend restauriert. Heute wird die frühere Synagoge als Haus des Gedenkens für Veranstaltungen genutzt.
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