Wir wandern durch die „Grüne Oase“, östlich von Wiens Zentrum, durch den rund 6km² messenden Wiener Prater. Der liegt im 2. Wiener Gemeindebezirk, Leopoldstadt, und besteht zu weiten Teilen och aus Donau-Auenlandschaft. Der „Prater“ ist eben nicht nur der Vergnügungspark „Wurstelprater“, sondern hat viel mehr zu bieten als Fahrgeschäfte und das bekannte Wiener Riesenrad.
Das Betreten des Vergnügungsparks ist ohne Eintritt möglich, die Fahrgeschäfte und Attraktionen haben Preise. Die Betriebe dort öffnen nach eigenem Ermessen und nach Wetterlage. In der Hauptsaison ist das etwa zwischen 11 Uhr vormittags und 1 Uhr nachts. Der Prater war ein kaiserliches Jagdrevier bis Kaiser Josef II. das Gebiet allen Wienern zugänglich machte, zwecks Erholung. Es entstanden erste Verkaufsstände und Gastronomie. Das war der Vorläufer des heutigen Praters. Der erhielt seinen Aufschwung mit der Weltausstellung 1873 in Wien.
Wir starten unsere Erkundung am Ende der Wittelbachstraße und am Beginn der Rotundenallee und biegen beim Kiosk „Zur Kernigen“ in die Parklandschaft ein. Wir queren die Jesuitenwiese mit Sportangeboten und Spielplätzen. Dann streifen wir einen Hundewiese, kommen über die Rustenschacherallee und zu Kleingärten, queren die Stadionallee. Links haben wir die Wasserwiese, rechts den Kleingartenverein Wasserwiese. Dann wandern wir unter der Autobahn durch (Prater Hochstraße, A23), streifen den Kleingartenverein Sulzwiese und biegen etwas später nach links in die Belvedereallee, auf dem Weg zum Lusthaus, wobei wir noch unter Gleisen durchwandern.
Das Lusthaus, erstmals 1560 als Casa verde erähnt, ist ein kleines gastronomisches Tempelchen inmitten eines Kreisels. Das Gebäude wurde nach Kriegszerstörung wieder aufgebaut und 1949 neu eröffnet. Ebenfalls Gastronomie bietet das Alte Jägerhaus. Südlich des Lusthauses ist die Rennbahn Freudenau. Wir gehen am Taxistandplatz vorbei in die Schwarzenstockallee bis zur Kreuzung, wo man geradeaus zu einer Waldandacht gelangen könnte. Wir biegen im lichten Mischwald aber links ab zur Wallfahrtskirche Maria Grün, das 1924 geweiht wurde. Auch die Kirche musste nach den Kriegszerstörungen wieder hergestellt werden.
Wir treffen dann auf Aspernallee, Gleise und Hauptallee und dort auf das Untere Heustadelwasser zur rechten Seite und das Obere Heustadelwasser zur linken. Mit dem fließen wir unter der Prater Hochstraße durch und nähern uns weiterem freizeitlichem Treiben: Spielplatz, Teich Rosenlacke, rechts der Hauptallee ist das Stadionbad und es gibt weitere Sportangebote sowie ebenfalls rechts sind das Ernst-Happel-Stadion, der Vienna Cricket- und Football-Club, die Trabrennbahn Krieau und wir sehen die Lilliputbahn.
Öfter liest und hört man von der Rotunde, die im Namen von Straßen und Stationen zu finden ist. Das war ein Kuppelbau anlässlich der Weltausstellung und er fiel 1937 einem Großbrand zum Opfer. Der Prachtbau hatte seinerzeit die größte Kuppel weltweit, in der 400t Holz verbaut waren. Das brannte wie Zunder. Das Gebäude stand etwa dort, wo heute die Messe ist. Wir kommen nun zum Wurstelprater und könnten uns dort verlieren. Kurz vor Rundenende kommen wir am ehemaligen Pratermuseum vorbei, mit einer Kuppel für das Planetarium, nah beim Riesenrad. Es wird ein neues Pratermuseum gebaut, an der Straße des 1. Mai im Vergnügungsareal.
Bildnachweis: Von Gugerell [CC0] via Wikimedia Commons
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