Windecken war der erste Ort unter Hanauer Herrschaft, der Stadt- und Marktrechte erhalten hat. Bereits 1288 wurde Windecken zur Stadt ernannt. Gemeinsam mit Heldenbergen und drei weiteren Ortschaften, bildet Windecken seit 1970 die Stadt Nidderau. Zwischen Heldenbergen und Windecken liegt auch das Rathaus als zentrale neue Mitte von Nidderau. Die Nidder durchfließt Windecken und bildet einen Mühlgraben, an dem noch ein Mühlengebäude steht.
Bereits im Jahre 850 wurde der Ort durch die Burg Windecken bezeugt, die bereits zwanzig Jahre zuvor auf einem Bergsporn oberhalb der Nidder stand. Die Herren von Hanau nutzten die Burg bis ins 15. Jahrhundert. Im 13. Jahrhundert wurden Stadttore installiert und mit dem Bau einer 9m hohe Ringmauer begonnen. Ein Teil des hölzernen Wehrgangs ist noch in der Ostheimer Straße, östlich des Stadtzentrums, zu sehen. Dort ist auch der stattliche Schlosseingang in der Schlossbergstraße zu bestaunen.
Das innere Burgtor hat zwei Rundtürmchen, die auf Konsolen ruhen, links und rechts von der eisernen Pforte. Die Burg diente als Fluchtpunkt vor der Pest, als Witwensitz, wurde von Kroaten zerstört und von Schweden geschleift. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde ein Amtsgericht auf den Schlossmauern gebaut. Heute ist Schloss Windecken in Privatbesitz.
Ebenfalls aus der Burgenzeit erhalten ist das Osttor und der Hexenturm. 1502 wurde durch Graf Reinhard IV. von Hanau dort Landgericht gehalten. Der steinerne Hexenturm mit kleinem Fachwerkaufbau diente als Gefängnis, in dem unter anderem eine der Zauberei Angeklagte 1593 verstorben sein soll. Sie wurde dann wahrscheinlich am Platz des Wartbaums, einer Hinrichtungs- und Begräbnisstätte, begraben.
Begibt man sich ins Zentrum von Windecken, fällt einem natürlich die hübsche Altstadt mit den Fachwerkhäusern rund um den Marktbrunnen auf. Ebenfalls auffällig ist die evangelische Stiftskirche aus dem Jahr 1540. Der Begriff Stiftskirche scheint hier auch optisch zu passen, denn wie ein schlanker Stift ragt der Turm mit seiner dreifach gestuften Haube neben Langhaus und Chor in den Himmel. Einst stand der Turm frei und eine erneuerte Sandsteintafel erinnert an die Errichtung mit der Jahreszahl 1484. Die Portale des Langhauses sind gotisch.
Am Kirchplatz wurde um 1453 das Hospital erwähnt. Es war die erste soziale Einrichtung in Windecken. Heute beherbergt das liebevoll sanierte Hospital das Städtische Museum im Hospital in Nidderau. Da Windecken früher ein geistiges und kulturelles Zentrum der Juden in der Grafschaft Hanau war, ist auch eine Ausstellung über das jüdische Leben hier untergebracht. Von den einstigen Synagogen in Heldenbergen und Windecken ist nichts mehr übrig, außer Gedenktafeln oder Stolpersteine, die an jüdische Mitbürger erinnern. Bei Windecken liegt zudem noch ein großer jüdischer Friedhof. Das Museum im Hospital zeigt einen historischen Rundgang, die Geschichte der Region Nidderau, fränkische Rittersleut bis hin zum Leben in der frühen Neuzeit.
Zentral, zwischen Marktbrunnen und Kirche, steht das schöne Windecker Rathaus. Der imposante Renaissancebau mit Staffelgiebel und einem Maßwerkerker entstand 1520 an der Stelle eines Vorgängerrathauses. Im Erdgeschoss war eine offene Markthalle mit Waage. Vom Erker des Landgrafenzimmers mit dem Hanauer Wappen aus nahmen die Hanauer Herren die Huldigungen ihrer Untertanen entgegen. Über 500 Jahre lang war das so – nicht das mit den offensichtlichen Huldigungen, sondern dass hier das Rathaus war. Heute ist hier die Stadtbibliothek.
Erwähnenswert ist auch das Feldflora-Reservat in der Nähe des Wartbaums, einer rund 400 Jahre alten Sommerlinde. Im Feldflora-Reservat sind achtzig Beete auf einer Fläche von 1.300qm bestellt. Hier werden alte Getreidesorten und Wildkräuter angebaut. Ein Besuch lohnt sich besonders dann, wenn alles grünt und blüht!
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