Durch Wittlich fließt die74km lange Lieser in einem Seitental der Mosel. Westlich dockt die Moseleifel an, östlich das Moseltal. Die Runde führt uns durch den historischen Kern von Wittlich, gen Nordwesten zum zufließenden Florensgraben mit Aussichten von der Weinlage Portnersberg.
Start ist der Stadtpark Wittlich mit Raum zum Entspannen, Sporteln und Skulpturengucken, was wir am Ende der Runde tun können. Vom Parkplatz aus geht’s erstmal an die Lieser, die wir queren, um in den hübschen Kern der „Säubrennerstadt“ zu gelangen. Einst haben sich die Wittlicher, einer Sage nach, an dem Borstenvieh gerächt, das dran schuld sein sollte, dass die Stadt von einem Raubritter geplündert und niedergebrannt wurde. Die Säubrennerkirmes im August erinnert an den großen Schmaus, der als Racheakt folgte.
Wir kommen durch die Trierer Straße über den Pariser Platz mit Brunnen zum Kirchplatz mit der Markus-Kirche. Die katholische Pfarrkirche St. Markus ist eine barocke Pfeilerbasilika mit spätgotischem Chor und entstand 1707-24. Der Innenraum ist klar gegliedert, hat elegant wirkenden Altäre und ein schönes Chorgestühl, das an der Südseite entstand um 1770.
Am Marktplatz ist das große rote Alte Rathaus prächtig zu sehen. Der Putzbau auf unregelmäßigem Grundriss, auf mittelalterlichen Grundmauern, entstand 1650-52 im Renaissancestil und sieht sehr schmuck aus. Hier ist nicht mehr der Rat, sondern das Kulturamt von Wittlich mit der Städtischen Galerie für moderne Kunst. Eine Etage ist Georg Meistermann gewidmet, der einige Fenster in Wittlicher Gebäuden schuf. Bekannt ist sein Apokalyptischer Reiter.
Vorbei an weiteren sehenswerten historischen Baudenkmälern wandern wir an die Lieser und durch ihre Aue über den Weg Heckwiese, kreuzen die Lieser, und schlendern den Lieserpfad am Stadtpark entlang, am Vitelliusbad vorbei sowie an den Sportstätten. Wir verlassen die Bebauung, kommen durchs Grüne auf den Weg Zweibächen und stoßen auf den Florensgraben, dem wir nun folgen, mit Waldbegleitung.
Wir kommen über die Höhenlage und wandern zu schönen Aussichtspunkten am Waldrand über der Rebfläche namens Portnersberg. Weit schaut man über Wittlich in der Senke, das umrahmt ist von Wiesen und Feldern, begrenzt von den Eifelhöhen. Sehr schön! Dann streifen wir das Weingut Portnersberg auf dem Weg hinunter durch die Weinstöcke, flacher geht es durch Wiesen und wir kommen durch den Stadtpark Wittlich zurück.
In Wittlich leben rund 19.000 Menschen. Bis zu 900 Menschen können offiziell eingesperrt werden, denn, was wir vielleicht von oben gesehen haben, in Wittlich ist der größte Gefängniskomplex in Rheinland-Pfalz, 1902 als Königliches Männer-Gefängnis und Königliches Weiber-Gefängnis errichtet. Um 610 Haftplätze wurde es bis 2009 erweitert. Ein bekannter Häftling war Holger Meins (RAF), der 1974 nach einem Hungerstreik starb.
Bildnachweis: Von Berthold Werner [CC BY-SA] via Wikimedia Commons
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