Zu den zwei Höhen des Immerlins

Diese Runde eignet sich auch für gemütliche Spazierwanderer und Familien, die sich für Geschichte und die Natur gleichermaßen interessieren. Um es genauer zu machen: Krieg und Wald. Man folge dem gelben Kringel.

Einstieg ist nahe der Touristik, an der Rue des Crêtes, am Col du Clavarie (1.144m) und der Station du Lac Blanc. Hier auf der Höhe ist ein Skigebiet mit einigen Wintertouri-Angeboten. Wir sind nördlich des Lac Blanc, den man übrigens auch umrunden kann, ebenso wie den Nachbarn Lac Noir. Einige Pisten machen Schneisen und im Sommer laden einige Routen zum Biken und zum Wandern. Wir lenken die Schritte gen Osten und wandern auf dem Chemin des Immerlins. Erst über Wiesen, dann durch den Wald.

Der Rundweg führt uns in nördliche Richtung zum Friedhof Duchesne im Herzen des Massivs des Faux-Kopfes, wo während des Ersten Weltkriegs blutige Kämpfe stattfanden. Die Höhe Tête des Faux mit 1.208m ist noch ein Stück nördlich von hier. Der Nécropole Nationale du Carrefour Duchesne à Orbey. Der Name geht auf einen Major zurück, der dort 1914 im Dezember gefallen ist. 294 Gräber sind auf dem Militär-Waldfriedhof und ein Beinhaus.

Wer in die tiefere Gelschichte der Orte im Elsass und in den Vogesen schaut, wird auf viele weitere Kriegsgedenken treffen. Ein weit größerer Friedhof und in der Anlage ganz anders, ist die Nekropole Sigolsheim. So einsam die Kreuze in diesem Wald hier sind, so einsam starben die Menschen vermutlich im Gefecht. Dreimal in der jüngeren Vergangenheit standen sich die Nachbarn Deutschland und Frankreich mit Waffen gegenüber. Wir spüren den Frieden, den die Natur hier über die Toten breitet.

Durch den Nadelwald führt der Weg hinauf zum Tête des Immerlins, dessen Gipfel auf 1.216m kommt. Runter und wieder rauf treffen wir den kleineren Bruder, den Petit Tête des Immerlins mit 1.143m und gelangen zum Ausgangsort.

Bildnachweis: Von Rémih [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons