Manche Orte sind einfach gesegnet, zum Beispiel die am Chiemsee allgemein. Für Gstadt und den Ortsteil Gollenshausen am Westufer Chiemsee gilt dies aber nochmal ganz besonders. Sie haben den Chiemsee offensichtlich und glänzend vor der Nase und den dagegen winzigen und mystischen Grundlosen See, versteckt im abwechslungsreichen und wertvollen Lienzinger Moos, im Rücken.
Uns beglückt beides. Von Gollenshausen wandern wir ins Örtchen Lienzing und per Weg Lienzinger Moos in das Moor, in dem früher von Hand Torf gestochen wurde. Mancherorts ist das noch erkennbar. Das Biotop wird auch Lienzinger Filz genannt. Das Lienzinger Moos gehört zu den größten und gut erhaltenen Hochmooren am Chiemsee. Es wurde noch nicht renaturiert, man sieht noch Entwässerungsgräben.
Wir treffen den Grundlosen See, der vermutlich aufgrund der düstren Farbe für „grundlos“ gehalten wird. Ringsrum ist trittempfindlicher Schwingrasen – Grund genug aufzupassen, auch auf die vielen verschiedenen Arten: Moose, diverse Falter und Libellen wie die Torf-Mosaikjungfer.
Durch gemischten Wald wandern wir nach Gstadt am Chiemsee und haben einen hübschen Blick auf die Fraueninsel und Frauenchiemsee. Von Gstadt aus gibt es Schiffsverbindungen zur Frauen- und Herreninsel, gleich nebenan, und von dort aus nach Prien am Chiemsee.
Wir schauen Schiffchen und genießen einen Kaffee am Chiemseeufer, bevor wir durch die Wiesen beim Strandbad schlendern. Linkerhand ist die Filialkirche St. Peter und Paul, von einem Friedhof umgeben. Die mittelalterliche Kirche wurde um 1720 barockisiert.
Mit der Seestraße und dem Chiemsee zur Rechten wandern wir nach Schalchen mit einem Landgasthof, der im Dachstuhl die Jahreszahl 1814 geschnitzt hat. Das Anwesen, seit 1958 für Gäste geöffnet, mit eigenem Badestrand, ist recht weiträumig. Wir sehen es vom Ufer aus. Dann streifen wir Mitterndorf und kommen zu den Yachten bei Gollenshausen sowie zum Ausgangsort. In Gollenshausen steht die spätgotische Kirche St. Simon und Judas aus dem 15. Jahrhundert unter Denkmalschutz.
Bildnachweis: Von DaxBichler [CC0] via Wikimedia Commons
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