Südlich von Reutlingen liegen zwei Schauhöhlen auf dieser Runde, die beliebteste ist sicher die Bärenhöhle bei Sonnenbühl-Erpfingen, eine der größten touristischen Attraktionen am Albtrauf der Schwäbischen Alb. Die zweite ist die Nebelhöhle auf den Gemarkungen von Sonnenbühl und Lichtenstein.
Die Karls- und Bärenhöhle an der Straße Gewann Bärenhöhle wurden per Zufall durch einen Lehrer 1834 entdeckt, dem seine Schnupftabakdose runterfiel und der dabei die Karlshöhle fand, die mit der Bärenhöhle, die später entdeckt wurde, verbunden ist. Vor rund 8.000 Jahren lebten Menschen in der Bärenhöhle, die auf rund 271m begehbar ist. Tier- und Menschenknochen wurden gefunden und wie man sich denken kann, sind etliche Artefakte verschwunden. Zahlreiche Höhlenbewohner gab es, von Bären und Biber über Jaguar, Nashorn bis hin zu Pferden, nebst den Menschen, die die Höhle zeitweilig auch für Bestattungen nutzten.
Der benachbarte Freizeitpark-Traumland mit Märchenwald, Wildwasserbahn, Riesenrad oder Steinschleuder, begeistert besonders die kleinen Besucher. Durch Wald gelangen wir auf den Gönninger Weg, halten uns rechts, streifen die Kürbehöhle, biegen nach links und wandern in Richtung Benzenberg (808m) mit der Seitzhütte als Rastplatz nahebei.
Dann kommen wir in das Naturschutzgebiet Greuthau, mit der Wasserscheide Neckar/Donau. Es liegt im Naturraum Mittlere Kuppenalb und wurde bereits 1938 unter Schutz gestellt. Man trifft auf ein abwechslungsreiches Gebiet mit mosaikartigen Abschnitten aus Kalkmagerrasen Wacholderheiden, Wiesen und Gebüschgruppen sowie Gesellschaften aus Wald, Weidbuchen und Fichten – sehr hübsch alles, fast wie ein Park.
Und als wäre es nicht schon zauberhaft genug, kommen wir auch an dieser Strecke am Märchenschloss Lichtenstein vorbei mit zahlreichen Aussichten vom Albtrauf. Das Aushängeschild der Schwäbischen Alb, Schloss Lichtenstein, ist ein Kleinod der Schlossbaukunst im Stil des Historismus aus der Mitte des 19. Jahrhunderts: Romantik pur. Zuvor treffen wir auf die Ruine Alter Lichtenstein aus dem 12. Jahrhundert.
Wir durchstreifen abwechslungsreiches Gebiet mit Wiesen, Feldflur und mit dem Weg Kalkofen kommen wir in der Nähe der nicht erschlossenen Höhle Goldloch, zur Nebelhöhle per Nebelhöhlenweg. Auch die Nebelhöhle kann man auf einer Tour besichtigen, trifft dabei auf etliche Tropfsteine und kann auch mal in einen solchen gucken, weil sie dort einen durchgeschnitten haben. Schaut aus wie Wachstumsringe eines Baumstumpfes. Jedes Pfingstwochenende wird das Nebelhöhlenfest gefeiert und die Höhle stimmungsvoll ausgeleuchtet. Für eine überregionale Bekanntheit sorgte der Roman „Lichtenstein“ von Wilhelm Hauff im Jahr 1826. Der Autor lässt darin Herzog Ulrich von Württemberg in der Nebelhöhle Unterschlupf finden.
Rund 10,6km haben wir absolviert und freuen uns auf die weiteren, die uns mit sehr viel Abwechslung bedenken: Nebelhöhlenstraße, dann ab durch die Feldflure, über die L230 zwischen Genkingen westlich und einem Steinbruch östlich, Wald, Wiesen, Feld, ein Golfplatz und schon sind wir an der Bärenhöhle – mit Bärenhunger.
Bildnachweis: Von Ramessos [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons
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