Der ein oder andere Zwiesel ist einem vermutlich schon mal zerbrochen, im Becken oder in der Maschine: gemeint sind die Kristallgläser aus dem Hause Zwiesel. 1872 gründete Anton Müller die Tafelglashütte „Annathal“ und legte den Grundstein für die Zwiesel Kristallglas AG, die die Marken Zwiesel 1872, Schott-Zwiesel und Jenaer Glas produziert.
Unser Zwiesel-Rundgang hat neben dem Glas auch den „Dom des Bayerischen Waldes“ St. Nikolaus und das Waldmuseum Zwiesel sowie den Zusammenfluss von Kleinem und Großem Regen zum Schwarzen Regen im Fokus nebst hübscher Parkanlagen.
Der Zwiesel-Spaziergang startet am Bahnhof Zwiesel, der 1877 eröffnet wurde und dessen Empfangsgebäude unter Denkmalschutz steht. Wir gehen Richtung Zentrum und überqueren den Großen Regen und biegen in das Jägergassl ein. Ziel ist die Stadtpfarrkirche St. Nikolaus.
Die dreischiffige Basilika im Stil der Neugotik ist 1891-96 aus Backsteinen gebaut worden. Auffällig ist der markante 86m hohe Turm, was unter anderem dazu führte, dass die Kirche auch Dom des Bayerischen Waldes genannt wird. In der Nähe an der Bergstraße steht die Bergkirche Zwiesel, auch genannt Wallfahrtskirche Maria Namen, die auf eine Kapelle 1682 zurückgeht und 1767 erweitert wurde.
Gegenüber vom Turm von St. Nikolaus ist das Waldmuseum Zwiesel. Das kultur- und naturhistorische Museum ist in einem1889 errichteten Gebäude einer einstigen Mädchenschule untergebracht. Das Waldmuseum Zwiesel betrachtet die Geschichte des Bayerischen Waldes der Region Zwiesel, die mit dem Thema Glas verbunden ist. Natur, Handwerk, Kunst und Geschichte werden anschaulich präsentiert.
Wir gehen durch die Straße Stadtplatz mit einigen Baudenkmälern wie dem palazzoartigen Rathaus Zwiesel (1838) mit Uhrendachreiter. Es geht durch die Straße Hafnerstadt und wir überqueren das Flüsschen Kleiner Regen. Über die Einsiedeleistraße biegen wir in die Angerstraße nach links ein. Von dort geht es in die Regener Straße.
Jetzt kommen wir zur 1. Dampfbierbrauerei Zwiesel (1889), durch die man eine Führung machen kann. Dampfbier ist eine Biersorte, die heute selten ist und für die Zwiesel im ganzen Bayerischen Wald und darüber hinaus bekannt ist.
Wir gehen entlang dem Grenzland-Festplatz. Über Waldschmidt- und Almweg kommen wir am Kreiskrankenhaus vorbei und wandern am Fuß des Zwieselbergs 90m höher. Talwärts geht es dann erneut am Grenzland-Festplatz entlang, jetzt mit dem Schwarzen Regen links von uns. Es geht durch den Angerpark, links und rechts des Schwarzer Regen, den wir über ein Brückchen queren, bisweilen treffen wir auf Skulpturen, auch im folgenden Stadtpark. Auf dem Weg dahin entsteht der Fluss Schwarzer Regen, gebildet aus dem Stelldichein von Großer Regen und dem zufließenden Kleiner Regen. Der Stadtpark schmiegt sich an den Großen Regen.
Westlich von uns verläuft die Dr.-Schott-Straße und an dieser ist die prägende Kristallglaspyramide, die mit über 8m die höchste der Welt ist und 2007 eingeweiht wurde. Azubis der Zwiesel Kristallglas AG schichteten 93.665 Kristallgläser in 65 Ebenen lose übereinander. Drumherum schützt ein Glasmantel das fotogene Kunstwerk.
Bildnachweis: Von Rosa-Maria Rinkl [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons
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