Sicher gibt es zum Beispiel mit dem Moselsteig bekanntere Wege in der Mosel-Eifel-Region als den Würzlaysteig. Abschreiben darf man deshalb den Würzlaysteig aber ganz sicher nicht. Daher verläuft eben auch der erwähnte Moselsteig nicht ohne Grund auf einem Teilstück zusammen mit dem Vorreiter Würzlaysteig. Es geht auf einem knapp 3km langem Teilstück richtig zur Sache, und der Steig macht seinem Namen hier alle Ehre.
Mit runden 11km ist der Steig als Streckenwanderung ausgelegt. Zwischen Start und Ziel verkehren aber auch am Wochenende regelmäßig Züge, und die Rückreise per Bahn ist absolut unproblematisch. Nach der anstrengenden Begehung haben auch wohl nur die wenigsten noch wirklich Lust, per pedes wieder zum Ausgangspunkt zurück zu wandern.
In Lehmen finden sich einige Parkplätze, idealerweise direkt am Bahnhof des Ortes, um die Wanderung zu starten. Wenig spektakulär geht es von dort, den Wegweisern folgend, einige Zeit durch den kleinen Ort in Richtung der Weinlagen. Am Ortsrand angekommen, beginnt dann der Spaß, einigermaßen steil beginnt der Einstieg in den Steig, und der Weg wird richtig pfadig.
Oberhalb der Weinberge führt der Würzlaysteig uns bei perfekter Sicht ins Moseltal auf tollen kleinen Wegen von einer Aussicht zur nächsten. Irgendwann beginnt dann der Anstieg hinauf zum Aussichtspunkt am Ausoniusstein, wo, oben angekommen, einige Rastmöglichkeiten zum Verschnaufen einladen. Auch wenn hier der „schwierige“ Teil des Würzlaysteigs bereits offiziell endet – keine Sorge – der Steig Charakter bleibt erhalten.
Nur wenige hundert Meter hinter dem Aussichtspunkt erreichen wir den eigentlichen Ausoniusstein inkl. Schutzhütte, und dort sollten nicht ganz schwindelfreie Wanderer den Blick nach unten besser auslassen – ein Geländer zum Festhalten gibt es nämlich nicht. Von hier oben geht es nun durch das Flachsbachtal, vorbei an einem alten und verlassenem Schieferbergwerk, bis ganz nach unten an die Bahnstrecke.
Entlang der Bahnstrecke führt nun der Würzlaysteig bis nach Kattenes. Auf diesem Teilstück haben wir hier auch durchgehend die schöne Mosel im Blick und Rebstöcke zum greifen nahe. In Kattenes angekommen, leitet der Würzlaysteig zunächst durch die Mühltalstraße bergan, dann geht es im Zickzack über einen Hangpfad im Wald ziemlich übel steil aufwärts zurück auf die Moselhöhe.
Für einige Zeit führt der Steig nun ohne größere Steigungen noch einige Zeit durch den lichten Wald und über eine Kreisstraße hinweg wieder an die Steilkante der Moselhänge. Immer wieder gibt es tolle Blicke ins Moseltal, und wir erreichen auf kleinen Pfaden die Schutzhütte Kanaul, natürlich ebenfalls mit Aussicht auf die Mosel und Burg Thurant am gegenüberliegenden Ufer. Hinter der Hütte beginnt dann ein steiler pfadiger Abstieg durch wunderschönen Eichenwald, und unten angekommen treffen wir auf den Moselsteig.
Zusammen mit dem Moselsteig folgen wir einem Kreuzweg wieder einmal bergan über einen breiteren Waldweg. Am Ende des Kreuzwegs geht es dann wieder linker Hand auf einem pfadigen Weg nochmals kurz bergan. Der schwierigste Teil des Würzlaysteigs liegt nun hinter uns, und gemächlich geht es auf schönem Weg durch wilden Buchsbaumbestand hinab nach Löf ins Moseltal. Irgendwann verlässt uns dann der Moselsteig, und wir nehmen die letzten Meter durch Löf in Richtung Bahnhof in Angriff.
Der Würzlaysteig ist nicht unsere erste Wanderung in der Region Mosel-Eifel, hat aber, anders als einige andere, einen bleibenden Eindruck bei uns hinterlassen. Obwohl wir am Wochenende unterwegs waren, haben wir nur eine Handvoll Wanderer angetroffen, für einen Weg dieser Klasse sehr merkwürdig. Also - klare (Insider) Wanderempfehlung!
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